Mittwoch, 19. Juli 2017

Wähle und zahle den Preis von Cynthia Green

gezeichnetes Cover in Rottönen, mit einer Frau vor einem Bild
Künstlerisches Cover

Roman, 192 Seiten
CreateSpace Independent Publishing Platform, Oktober 2016
Genre: Gegenwartsliteratur
ISBN: 978-1539830740
hier das Buch bei Amazon

Woher: Rezensionsexemplar der Autorin, der ich herzlichst danke


Der Anfang

"Alle Städte sind gleich, nur Venedig ist anders."
Dieser Satz stammt nicht von mir. Aber er gefällt mir, weil er das Einzigartige, das Geheimnisvolle dieser Stadt ausdrückt.

Zusammenfassung


Das Buch von Cynthia Green beschreibt eine Periode im Leben der gleichnamigen Ich-Erzählerin. Cynthia verdient gutes Geld und hat eine schicke Wohnung. Doch sie sucht nach mehr und beginnt ein Studium an der Kunstakademie. Ihre erste Kunstausstellung macht sie bekannt - sie stellt Schönheitsoperationen im Intimbereich der Genitalverstümmelung an Mädchen gegenüber. Die Vorbereitung zu ihrer zweiten Ausstellung kostet ihr viel Kraft. Und dann ist da noch der Ex-Liebhaber Baptiste, ihr Schüler Alexander, in den sie sich verliebt, und der etwas schmierige Kunstfälscher Max, mit dem sie zusammenarbeitet.

Es geht um Lieben, Leben und Wehen.




Persönlicher Eindruck


Dadurch, dass die Autorin des Buches genauso heißt wie die Protagonistin und in Ich-Form erzählt, mutet das Buch wie eine Autobiographie an.

Das Sujet fesselt, man erfährt viel über Kunst. Zum einen durch Anekdoten von Künstlern und ihren Werken. Zum anderen, weil wir Cynthia bei ihren Vorbereitungen für ihre Kunstausstellungen begleiten. Wir erfahren, wie viel an Handwerk und Organisation dahintersteckt, aber auch, was einem die Kunst persönlich abverlangt, gerade als Cynthia die Fotos von einer Genitalverstümmelung schießt. Sie möchte mit den Fotos die Menschen aufrütteln, aber sie zahlt dafür einen Preis.

Die Ausstellung selbst wird so genau beschrieben, als wäre man dabei. Der Alltag eines Künstlers und Cynthias Persönlichkeit fesseln.

Wie in der Bildenden Kunst auch wird in dem Buch manches nur angedeutet und vieles bleibt ungesagt. Das ist ungewohnt, denn obwohl in der Ich-Form erzählt wird, erfahren wir nicht alles über Cynthia. Es mutet manchmal eher an, als würden wir ihr von außen zusehen. Sie erklärt oft nicht, wie sie zu einem bestimmten Tun oder Ergebnis kommt, z.B. woher ihre Inspiration kommt. Dafür erklärt sie, wie sie etwas macht. Gefühle und Motive muss der Leser erahnen. Es geht der Künstlerin um die Wirkung - und so ist auch das Buch geschrieben.






Lesen oder nicht?


Dieser Roman ist mal etwas anderes und man muss bereit sein, sich darauf einzulassen. Ein Fehler ist es in meinen Augen nicht. Seid mutig!



3 Zitate


Fünf Monate später war ich in Wien.
Ich hatte meine Bewerbungsmappe bei der Kunstakademie eingereicht, am mehrstufigen Aufnahmeverfahren teilgenommen und war jetzt Kunststudentin, WG-Mitbewohnerin und für "My hair lady" weiterhin diejenige, die die Futterdosen öffnen konnte. [Zufallszitat, S. 19]

Während ich mich intensiv mit diesem komplexen Thema auseinandersetzte, stellte ich mir immer wieder die Frage, ob ich etwas Verwerfliches tat, wenn ich an dem Ritual teilnahm, wenn ich fotografierte? Für mich gab es bei der Vorbereitung den moralischen Aspekt dieses Unternehmens zu klären. Keinen Augenblick dachte ich daran, dass das, was ich sehen und erleben würde, mich ins Dunkel stürzen könnte. [S. 86]

Es war wieder Donnerstag und während Alexander seinen Pinsel in milde Seifenlauge tauchte und auswusch, informierte er mich beiläufig, dass er am Montag nicht kommen würde, weil er tags zuvor Geburtstag hätte.
"Das ist doch in Ordnung für Sie, oder?"
Er fragte mich so, als ob er die Antwort schon kennen würde.
"Nein!"
Ungläubig sah er mich an.
"Warum nein?" fragte er erstaunt.
"Ohne warum!"
Ich reagierte spontan und ziemlich heftig. [S. 136]





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Franzy liest und lebt
diabooks 78



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