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Freitag, 26. Januar 2018

[#WritingFriday] Überrede einen Veganer, mit dir eine Currywurst zu essen

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Du da, du Veganer, du, der sich jegliches Fleisch und Fisch, Eier und Milch versagt, genau dich möchte ich einladen. Lass uns eine Currywurst essen. Ich sehe, wie du die Stirn runzelst, wie du innerlich gleichzeitig lachst aufgrund der Absurdität meines Vorschlags und dich empörst. Denn du verzichtest aus gutem Grund auf Fleisch, Fisch, Eier und Milch. Die Tiere, so sagst du, sie sind unsere Mitgeschöpfe. Der Gedanke, sie auszunutzen oder gar zu essen, ist dir ein Gräuel. Treibhausgasemissionen und Landverbrauch steigen durch die Tierhaltung, und das sei schlecht für uns alle, erklärst du mir.


Aber denke doch mal an alte Haustierrassen wie das Schwäbisch-Hällische Schwein oder das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind. Haben wir da nicht gleichsam eine Verpflichtung, diese Rassen vor dem Aussterben zu bewahren? Wir haben sie gezüchtet und ihr Zweck ist es, dass sie Fleisch liefern. Wenn wir ihnen ihre Existenzberechtigung nehmen würden, indem wir alle Veganer wären, das wäre doch auch grausam. Also – lass uns eine Currywurst essen. Diesem Motiv wirst du schwerlich etwas entgegenbringen können! Es ist gleichsam unsere Pflicht als Mensch, Fleisch zu essen.

Qualzüchtungen und mehr Platz für Wildtiere, sagst du? Na, du … du hast wohl auf alles eine Antwort … Na schön, dann schau bitte du in die Augen des Schwarzbunten Niederungsrindes und sage ihm, dass es zum Aussterben verurteilt ist, nur weil du so eigensüchtig bist und es nicht essen willst. Du lachst nur? Du du … du Veganer, du.


Bedenke, wer sich zum Gott über seine Geschöpfe aufschwingt, zum Richter und Vollstrecker und Konsument, an dessen Currywurst hängt alles.

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Dieser Text ist im Rahmen des #WritingFriday entstanden. Elizzy von Readbooksandfallinlove hat ihn ins Leben gerufen, um das kreative Schreiben zu fördern. Jeden Monat gibt es verschiedene Themen, aus denen man wählen kann. Und dann - nichts wie ran an die Stifte oder die Tastatur. Eine Geschichte, ein paar Zeilen, ein Gedicht, egal, Hauptsache, man übt das kreative Schreiben.
Ich werde versuchen, oft mitzumachen und mich einfach im Schreiben zu üben. Ich bin schon gespannt, wie euch meine literarischen Gehversuche gefallen. Konstruktive Kritik und auch Lob sind gern gesehen.

11 Kommentare:

  1. 😂 Das hast Du sehr gut geschrieben! Mir gefällt besonders, dass Du nicht einfach nur sagst: Schmeckt gut, wie es die meisten tun, die sich rechtfertigen, Fleisch zu essen.
    Ich persönlich finde diese Aufgabe mega schwer, was wohl auch daran liegt, dass ich Currywurst voll eklig finde! Und sicher auch daran, dass ich mich überwiegend vegetarisch ernähre.

    *beide daumen hoch*
    Liebe Grüße
    Petrissa

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    1. Geschmack ist ja sehr individuell...
      Das traurige ist, dass es mir ja nicht so recht gelingen wollte, mein fiktiver Veganer war nicht zu überzeugen 😁
      Ich ess auch sehr selten Fleisch, bin daran einfach nicht so interessiert.

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  2. Huhu,

    dein Text hat mich sehr zum Grinsen gebracht, toll argumentiert! :D

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    Alles Liebe,
    Elisa von Versgeflüster

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    1. Vielen Dank. Ich hab schon arg nachdenken müssen, was für das Fleischessen moralisch sprechen könnte. Auch dir ein schönes WE

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  3. Hallo Daniela,

    was für eine schwierige Aufgabe! Ich weiß nicht, ob ich sie so gut hätte lösen können! Aus meiner Sicht spricht nichts, außer der Geschmack, Fleisch zu essen. Wenn man alle Fakten aufzählt, seien sie moralisch, ethisch, umweltbezogen, gesundheitlich... sollte man sofort, von heute auf morgen, aufhören Fleisch zu konsumieren. Ich bin keine Vegetarierin als auch keine Veganerin. Aber ich verzichte, so oft es geht, auf Fleisch. Mittlerweile schmeckt mir auch kaum noch ein Fleisch. Doch Currywurst finde ich schrecklich. haha

    Ein Lob für deinen Mut, zu dieser Aufgabe an der Schreibübung teilgenommen zu haben. :-)

    GlG vom monerl

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    1. Hi monerl,
      ich ess auch nicht viel Fleisch, hab da meistens gar kein Bedürfnis danach. Sehr selten jedenfalls.
      Die Aufgabe fand ich tatsächlich am schwersten, deshalb hat sie mich so gereizt!
      LG - Daniela

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  4. Hallo, welch tolle Idee und so gut umgesetzt :D

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  5. Huhu Daniela,
    die Aktion ist ja cool. Wobei ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass man einen wahren Vegetarier mit irgendeiner Argumentation überzeugen kann. Ich glaube gerade die Daseinsberechtigung ist zwar ein gutes Argument, greift aber bei Tierfreunden nicht. Ich denke alleine die Umstände, unter denen die Tiere gehalten werden und die Art, wie sie ihren Tod finden, sind erste Rahmenbedingungen, die geschaffen werden müssen. Aber ich glaube selbst wenn diese Bedingungen gut wären, würden viele Vegetarier nicht zum Fleisch greifen.

    Dennoch ein sehr gelungener Text :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hi Tanja,
      ich glaube auch nicht daran, dass es möglich ist, einen Veganer oder Vegetarier aus Überzeugung wieder umzustimmen und ich persönlich würde das auch gar nicht tun wollen, es soll jeder gemäß seiner Überzeugung leben dürfen.
      Das hat diese Aufgabe für mich auch so herausfordernd gemacht :)

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  6. Huhu :D
    Ein wirklich interessanter Ansatz und bei einem Hipster-Veganer könntest du damit sogar durchkommen :D

    Alles Liebe,
    Smarty

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    1. Hi Smarty,
      stimmt. "Hipster-Veganer" ist nett gesagt :D.
      LG - Daniela

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