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Samstag, 23. Juni 2018

[Rezension] Star Trek Discovery 1 - Gegen die Zeit von David Mack

das Cover zeigt einen Sternenflottenangehörigen mit klarem Blick über die Schulter und Waffe im Holster
Star Trek Discovery -
aufgeräumtes Cover, klarer Blick
Star Trek Discovery 1 - Gegen die Zeit
Autor: David Mack
Roman, Sci-Fi, Star Trek, 380 Seiten
Cross Cult, Oktober 2017
Übersetzer: Helga Parmiter
ISBN: 978-3959811903
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Woher: Als Trekkie bin ich neugierig auf diese neue Serie, hab sie aber noch nicht angucken können. Nicht jeder kann oder möchte Serien auf Netflix schauen ...


So fängt es an


Verdammt noch mal. Was ist jetzt wieder los?

Zusammenfassung


An Bord des Raumschiffs Shenzhou wird Lieutenant Michael Burnham, eine menschliche Frau, die unter Vulkaniern aufgewachsen ist und von ihnen ausgebildet wurde, zum Ersten Offizier befördert. Doch wenn sie den Posten behalten will, muss sie Captain Philippa Georgiou beweisen, dass sie ihn auch verdient.

Gelegenheit dafür erhält sie, als die Shenzhou eine Kolonie der Föderation vor einem uralten, fremden Schiff beschützen muss, das aus den tiefsten Tiefen der unerforschten Meere aufgetaucht ist.

Während sich die Bedrohung durch das geheimnisvolle Schiff zuspitzt, erklärt die Sternenflotte die Kolonie für entbehrlich, um dieser Bedrohung Einhalt zu gebieten. Burnham muss in das fremde Schiff eindringen, um die Leben tausender Unschuldiger zu retten. Dafür muss sie sich allerdings der Wahrheit ihrer beunruhigenden Vergangenheit stellen und einen Mann um Hilfe bitten, den sie zeit ihres Lebens gemieden hat – bis jetzt.

(Klappentext)



Persönlicher Eindruck


Der Roman spielt zeitlich vor der Fernsehserie "Star Trek Discovery" (die ich mangels Netflix noch nicht gesehen habe. Die gesamte Serie spielt zu Zeiten der originalen Enterprise, von Trekkies auch TOS genannt. Zum Glück nicht in diesem komischen Abrams-Paralleluniversum.

Nach den letzten Erfahrungen mit Star Trek, wie die Abrams-Filme und auch Enterprise und nach dem, was ich schon über die Discovery-Serie gehört hatte, war ich mehr als skeptisch. Es ist mir in letzter Zeit zuviel Geballer, zu viel Special Effects und zu wenig an Inhalt. The Orville fand ich hier mehr in der ST-Tradition stehend und ich würde gerne noch mehr davon sehen.

Nun also ein Roman zur Discovery-Serie. Zumindest der Roman - das Fernseherlebnis steht ja noch aus - hat mich positiv überrascht, wenn auch nicht komplett überzeugt.

Der Roman konzentriert sich vor allem auf drei Charaktere: der Captain Philippa Georgio, den gerade frisch beförderten 1. Offizier Michael Burnham (trotz des Namens eine Frau) und den ebenso frisch beförderten 2. Offizier Saru.

Zwischen Michael und Saru gibt es gewisse Spannungen, die sie sich zum Großteil selber nicht erklären können. Saru ist ein Kelpianer, die Besonderheiten seiner Spezies werden gut dargelegt. Michael gefiel mir eigentlich vom Charakter her - sie ist ein Mensch, aber auf Vulkan aufgewachsen und betrachtet sich als kulturellen Vulkanier. Aber - und hier dachte ich, ich bin im Fan-Fiction-Bereich, ihr vulkanischer Ziehvater ist niemand geringerer als Sarek! Sie ist teilweise mit Spock aufgewachsen, es gab sogar eine Art Geschwisterrivalität zwischen ihnen. Einerseits hat es mir gefallen, dass Spock im Roman vorkam und sowohl seine als auch Michaels Hintergründe so viel Raum bekamen, innere Konflikte, innerste Gefühle, das war schon spannend und gut geschrieben.
Andererseits ... schon als Sybok in einem Kinofilm auf einmal auftauchte, wie ein weißes Kaninchen, das aus dem Hut gezogen wird, dachte ich mir "ach nee". Nun also neben dem Halbbruder noch eine Ziehschwester. Klar, Spock ist faszinierend, aber - hätte es nicht auch ein anderer Vulkanier sein können? Musste es gleich Sarek und Spock sein? Es kam mir so vor, als wollte man mit aller Gewalt die ST-Fans an Bord holen, die vor allem TOS mögen.

Trotzdem - die Beziehungen zwischen diesen drei, die Entwicklungen und Befindlichkeiten, haben mir gut gefallen!



Es gibt einige Erklärungen bezüglich des Schiffdesigns, warum Georgio einen Bereitschaftsraum hat, Pike jedoch nicht, etc. deshalb vermute ich, dass sich die Discovery von der alten Enterprise unterscheidet. Obwohl die Geschichte noch gar nicht auf der Discovery spielt, sondern auf der Shenzhou.


Der Konflikt, den die Crews lösen müssen, erinnert an die erste TNG-Folge. Auch hier taucht unerwartet auf einem Planeten eine fremde Intelligenz auf. Es ist ein Raumschiff, das unter dem Meeresboden lag und zwar seit Millionen von Jahren. Gestört von einer Bohrplattform taucht es auf (und zerstört dabei die Bohrplattform). Dann sendet es Drohnen in die Hauptstadt aus, zerstört diverse Regierungsgebäude. Die Kolonie wollte eigentlich autark sein, aber ruft nun die Sternenflotte um Hilfe. Georgios Schiff ist in der Nähe und eilt zu Hilfe.

Vor allem haben mir Spocks und Michaels Abenteuer im Koloss gefallen, das war sehr intellektuell. Den Kampf hab ich nur überflogen, zum Glück war es nicht viel "Action" im Buch.


Lesen oder nicht?


Entgegen meiner Befürchtungen hat mir das Buch gefallen, was vor allem an dem Trio Philippa - Saru - Michael und dem Duo Michael - Spock lag. Die Charaktere werden gut vorgestellt und Pike, Una und Spock von der Enterprise haben tolle Auftritte. Die Tatsache, dass Michael Burnham Spocks Ziehschwester ist, lässt mich mit den Augen rollen, aber leider muss ich mich mit dieser, in meinen Augen unglücklichen, weil fanfictionhaften, Entscheidung der Discovery-Macher, anfreunden.

Gesamtbewertung: ⭐⭐⭐

 

Zitate


Keiner von uns kann die Hand des Schicksals kontrollieren – oder die Handlungen anderer. Wir können nur kontrollieren, wie wir darauf reagieren. [Pos. 378]

Georgiou fühlte sich gefangen zwischen Idealismus und Pragmatismus. [Pos. 1008]

Sie schluckte seinen sanften Tadel. »Sie haben recht. Es wäre unverantwortlich, die Möglichkeit zu ignorieren, dass wir andere der Gefahr durch den Koloss ausgesetzt haben, nur, weil wir ihn auf unsere Existenz aufmerksam gemacht haben. Die Logik verlangt nicht nur, dass wir objektive Informationen sammeln, sondern dass wir auch uns und anderen gegenüber ehrlich sind, was mögliche Konsequenzen unserer Handlungen angeht. Ich verspreche, dass wir genau das tun werden.« [Pos. 3391]




Weitere Meinungen

  • The Häxler schreibt, dass es ein lesbarer Roman ist, den man empfehlen kann

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