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Donnerstag, 5. Juli 2018

[Rezension] Eine ganz andere Geschichte von Håkan Nesser (Gunnar Barbotti Band 2)


das Bild zeigt den Buchrücken des Buches
Hardcover-Ausgabe ohne Schutzhülle
Eine ganz andere Geschichte
Autor: Håkan Nesser
Kriminalroman, 608 Seiten
btb, Mai 2010
Original: En helt annan historia ( Barbarotti 2)
Übersetzer: Christel Hildebrandt
ISBN: 978-3442740918
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Woher: Im Bücherschrank Bad Herrenalb gefunden


So fängt es an


Ich bin nicht wie andere Menschen


Zusammenfassung


2007: Gunnar ist mit Marianne, die er seit einiger Zeit trifft, im ersten gemeinsamen Urlaub in einem abgelegenen Ort. In der Post, die er daheim noch mit in den Urlaubskoffer gestopft hat, befindet sich ein seltsamer Brief: Jemand kündigt an, eine Person namens Erik Bergman ermorden zu wollen. Gunnar meldet den Vorfall der Polizei zuhause in Kymlinge. Als einen Tag später tatsächlich ein Erik Bergman ermordet wird, ist der Urlaub für den Kriminalinspektor. Zuhause wartet schon der nächste Brief, eine Anna soll ermordert werden.

2002: In einem französischen Städtchen lernen sich sechs Schweden zufällig kennen, die alle aus Kymlinge kommen. Der Bericht aus Mousterlin zeichnet ihre Wege nach.




Persönlicher Eindruck


Das Buch ist der zweite Fall für Gunnar Barbotti. Beim Lesen war mir nicht bewusst, dass es sich um eine Reihe handelt. Vorwissen war aber nicht nötig, das Buch kann gut für sich alleine stehen.

Der Kriminalfall ist ungewöhnlich - ein Briefeschreiber kündigt vorher seine Morde an, und zwar bei Kriminalinspektor Barbotti, später dann auch bei der Presse. Die Polizei hat kaum Zeit, die Morde zu verhindern. Sie stochern im Dunkeln - was verbindet die Opfer?

Der Leser ist da schon ein wenig weiter, denn parallel wird ein Bericht aus Mousterlin erzählt, 5 Jahre vorher, augenscheinlich von dem späteren Mörder. Sechs Schweden lernen sich zufällig im Urlaub kennen, verbringen einige Zeit miteinander. Offensichtlich handelt es sich um diese Menschen, die da nach und nach ermordet werden.

Ich fragte mich, genauso wie Barbotti selber, warum gerade er die Ankündigungen erhält. Ganz merkwürdig ist, dass einer der Schwedenurlauber auch Gunnar heißt. Handelt es sich um denselben Gunnar? Aber dann müsste er sich doch erinnern? Sehr sehr spannend!

Die Auflösung des Krimis war für mich völlig unerwartet, aber dann logisch konstruiert.


Als Nebenhandlung ging es um das Liebes- und Familienleben des Inspektors. Endlich mal ein Krimi, in dem der Ermittler nicht depressiv ist, sondern relativ normal. Er steht an einem Wendepunkt, möchte Marianne heiraten und mit ihr zusammenleben, doch über weite Strecken ist unklar, was sie dazu meint. Zumal er drei Kinder hat (er ist ein Gluckenpapa) und sie zwei. Aber die Zeichen stehen (verhalten) positiv.





Lesen oder nicht?


Der Ermittler sympathisch und nicht depressiv, eine nette Liebesgeschichte und eine höchst spannende Kriminalhandlung mit überraschenden Elemente und Grübelfaktor. Als Krimi perfekt, so muss es sein, daher sehr gute drei Punkte:

Gesamtbewertung: ⭐⭐⭐



Zitate


Wenn das Dasein ein Spiel war, und das war ja wohl anzunehmen - zumindest aus gewissen Aspekten heraus -, dann hatte der Mensch in die Rolle einer demütigen Spielfigur zu schlüpfen, nicht in die des Spielleiters.

Das Wichtige ist der Weg und das Gefühl, nicht das Ziel und der Zweck.

Wenn wir das Worst-case-Szenario skizzieren wollen, dann haben wir es wahrscheinlich mit einem äußerst intelligenten Mörder zu tun. Einem, der...ja, das klingt vielleicht etwas zugespitzt...der eher in die Literatur als in die Wirklichkeit gehört.



2 Kommentare:

  1. Hallo Daniela,

    ui, ich glaube, den muss ich lesen. Ich mag ja Hakan Nesser sehr, habe aber schon ewig nichts mehr von ihm gelesen. Dass er da eine zweite Krimi Reihe geschrieben hat, wusste ich gar nicht. Kennst Du seine andere Krimi-Reihe?

    Liebe Grüße
    Petrissa

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    1. Hi Petrissa,
      nein, ich kenne nur "In Liebe, Agnes" und eine gekürzte Geschichte um ein Rad, das wir mal in Schwedisch gelesen haben. Ich fand ihn aber einen genialen Schreiber.

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