James Aldred ist ein echter Naturbursche. Seit seiner Jugend klettert er gerne auf Bäume und hat das zu seinem Beruf gemacht. Als Kameramann oder Produktionsassistent bereitet er Klettertouren vor oder klettert selber.
In seinem Buch, das Abenteuerbuch und Naturmemoire in einem ist, gibt er Einblicke in einen verborgenen grünen Kosmos, der in dieser Art noch nie zuvor beschrieben wurde.
Der Autor berichtet faszinierendes, ich wäre am Liebsten mitgeklettert. Er berichtet, wie er mit David Attenbourough drehte, wie er ein Harpyien-Küken aus nächster Nähe sah. Wie er mit den Korowai auf Papua ein Baumhaus in einem Eisenholzbaum baute. Er erzählt von den Expeditionen in den Regenwald von Borneo und wie er dort Flügelfruchtbaum und Mengarisbaum bestieg. Wie er gestochen und gepiekst wurde von Ameisen, Insekten und wilden Bienen; die ihm bei einem konzertierten Angriff sogar in die Nasenlöcher und Ohren krochen ... autsch
In der Büchermitte sind einige Farbfotos, die ausgewählte Expeditionen verdeutlichen und zu Beginn jedes Kapitel gibt es zumindest ein Schwarz-Weiß-Foto vom Baum.
Der Autor berichtet auch von der Friedlichkeit der Welt und wie er seine Seelenruhe beim Baumklettern findet. Das glaube ich ihm sofort.
Generell hat mir das Buch sehr gut gefallen, nur bin ich mir nicht so sicher, ob das Medium Buch für diese spezielle Art Naturmemoiren das Richtige ist. Ich hätte nämlich gerne noch mehr Fotos gehabt. Der Text und die Fotos gingen hier Hand in Hand. Denn der Kern jedes Kapitels war immer gleich, es geht ja im Prinzip immer darum, dass James auf einen Baum klettert und dann wieder runter :D. Die Naturbeschreibungen und die besonderen Erlebnisse unterschieden sich natürlich. Und genau an dieser Stelle hätte ich noch mehr Bilder haben wollen.
Das Buch wurde klimaneutral hergestellt und enthält überraschenderweise keinen Appell zum Umweltschutz, stattdessen drückt James Aldred seine Zuversicht auf, dass der Umweltschutz einen immer größeren Stellenwert bekommt und er mit seinen drei Söhnen zusammen Bäume besteigen können wird, wenn sie etwas älter sind.
Lesen oder nicht?
Die Stern-Bewertung fällt mir schwer, denn dieses Buch ist schon etwas spezielles und wohl vor allem Naturliebhabern ans Herz zu legen. Ich hätte gerne noch mehr Bilder gehabt, deshalb Abzug in der B-Note und vier Sterne:
⭐⭐⭐⭐
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Bibliographische Daten
Titel: Der Mann, der auf Bäume klettert
Untertitel: Einblicke in einen verborgenen Kosmos zwischen Himmel und Erde
Ausgabe: Gebundenes Buch
Seitenzahl: 320
Verlag: Ludwig
April 2018
ISBN-13: 978-3453281066
Affiliate-Link zu Amazon
Originaltitel: The Man Who Climbs Trees
Übersetzer: Sabine Lohmann und Andreas Gressmann
Rezi-Ex vom Bloggerportal, ich danke sehr herzlich!
Liebe Daniela,
AntwortenLöschendas klingt nach einem sehr interessanten Buch! Auch ich habe bei solchen Büchern oder Reiseberichten immer gerne Fotos, die alles zeigen, worüber geschrieben wird. Ich weiß, mehr Bilder machen das Buch teurer aber dennoch auch noch viel lesenswerter!
GlG, monerl
Ja, die Kosten-Nutzen-Rechnung ist schwierig, das ist mir schon klar :D
LöschenUnd vermutlich würde es sich schlechter verkaufen bei einem noch höheren Preis.
Da will ich nicht Verlag sein bei diesen Abwägungen :D
Hallo Daniela,
AntwortenLöschenerst dachte ich, das klingt ja super. Aber Deine Kritik kann ich sehr gut nachvollziehen. Da wäre ein Bildband sicher besser gewesen.
Ich lese gerade "Homecamp", ein Buch über Menschen, die in und mit der Natur leben. Das ist ein Bildband und alleine wenn man die Bilder anschaut wird die Sehnsucht riesig, dort ebenfalls zu sein.
Liebe Grüße
Petrissa
Hi Petrissa,
LöschenHomecamp klingt ja auch super, das glaub ich, dass da die Sehnscuht losgeht