Im Romulanischen Sternenimperium kommt ein neuer Praetor an die Macht und erbaut eine furchterregende Waffe auf der Basis von Thalaron-Strahlung. Dem gesamten Quadranten droht ein verheerender Krieg. Die beste Hoffnung, diesen Krieg zu verhindern und stattdessen einen langanhaltenden Frieden zwischen Föderation und Romulanern herzustellen, ist ein gewagter Plan von Admiral Kathryn Janeway. Die frühere Kommandantin des Raumschiffs Voyager begibt sich bei diesem Unternehmen auf dünnes Eis, denn sie hat auch private Motive für ihr Handeln, die sie unter allen Umständen vor ihren Vorgesetzten geheim halten muss.
Persönlicher Eindruck
"Where the End begins" ist der erste Roman des Autors, der im 24. Jhdt von Star Trek angesiedelt ist; die anderen Romane siedeln im 22. und 23. Jhdt. Doch sein Experiment, wenn es denn eines sein sollte, ist gelungen: Ich mochte diesen Roman. Zunächst einmal enthält er die Stärken, die wir schon von Markus Brunner kennen: Der Mann ist ein Lückenfüller. Er hat ein Talent dafür, die Lücken im Kanon mit Abenteuern zu füllen, die actionreich, spannend und in sich stimmig sind. Das ist intelligent und unterhaltsam, birgt die einzige Gefahr, dass der geneigte Trekkie den Kanon durcheinanderbringt.
Hier schafft es Brunner, die Serien Voyager, The Next Generation, Titan und diverse Kinofilme zu verbinden. Somit begegnen wir Picard, Shinzon, Janeway, Tuvok, Spock, Scotty, Tom Paris und und und. Besonders interessant fand ich, Shinzon zu begegnen, bevor er der "Böse" wurde und die Gründe zu kennen, die zu seinen späteren Handlungen führten. Alle Charaktere fand ich gut getroffen; nur Guinan fand ich, als großer Guinan-Fan, etwas zu hart beurteilt. Und tatsächlich hat es mich zwar sehr überrascht, sie so zu sehen, gleichzeitig konnte ich die Argumente aber auch nachvollziehen. Und ich hätte gerne noch etwas mehr zu B'Elannas und Toms Wiederaufeinandertreffen gelesen; vielleicht lässt sich der geneigte Autor hier mal zu einer Kurzgeschichte herab (auch wenn das mehr Charakterstudie als Handlungsstory wäre; aber das nur so anzudeuten und ansonsten im Hintergrund geschehen zu lassen...., die vollständige Geschichte hätte mir wirklich gefehlt.)
Die Feinheiten des unterschwelligen vulkanischen Humors waren selbst für gebürtige Vulkanier oft schwer verständlich, aber Tuvok hatte den Eindruck, dass sich Spock sehr über seine eigene Anmerkung amüsierte. [Pos. 2769]
Das Buch ist in sieben Kapitel unterteilt und könnte auch als Reihe in sieben Bänden aufgelegt sein; da jedes Kapitel zwar zum großen Ganzen beiträgt, aber auch einen eigenen Charakter aufweist. Verbindendes Element ist das Geschick des Romulanischen Imperiums und die Bedrohung in Form der Thalaron-Strahlung. Spocks Wiedervereinigungsbewegung bekommt in dieser Geschichte genauso ihren Platz wie Janeways Sorge um die Maquis-Mitglieder ihrer Crew, die aktuell eine Haftstrafe absitzen. (Was zwar unfair ist, aber nicht ganz überraschend kommt.) Und über allem flimmert auch noch Q, als Beobachter und stiller Eingreifer, der Picard lange auf einen wichtigen Einsatz vorbereitet hat...
Das Ende hat mich dann komplett überrascht.
Interessant in diesem Buch ist, wie sehr sich die Intention für eine Tat manchmal von dem unterscheidet, was daraus wird. Gute Vorsätze pflastern den Weg zur Hölle, so heißt es, und das könnte das Motto dieses Buchs sein.
Generell ist die Geschichte düster; wie sich die Sternenflotte unter Hayes wandelt und wie die Thalaron-Strahlung die Welten bedroht. Und dann diese moralischen Zwickmühlen, in die sich die Charaktere wiederfinden. Wirklich großartig.
Der Roman ist umfangreich und bietet viele Stunden Lesespaß! Etwas gestört haben mich die doch gehäuften Rechtschreibfehler (Vucana Regar, aufgebraut, ...), sie sind von der Art, die ein neuer Lektor, der sich darauf konzentriert, noch ausmerzen könnte.
Noch ein Wort zum Cover: Das farbige Bild finde ich total gelungen! Die schwarz-weiß Version, die mir mein Kindle anzeigt, hat aber mehr von einer Eizelle, die gerade befruchtet wird, als von einer Subraumriss-Supernova. ;)
Lesen oder nicht?
Für Trekkies ein reicher Lesegenuß. Die Verbindung von Serien wie Voyager, TNG und Kinofilmen; mit Romulanern und Remanern, einer galaktischen Bedrohung und moralischen Zwickmühlen: Herrlich! ⭐⭐⭐⭐⭐
Bibliographische Daten
Titel: Where the end beginsAutor: Markus Brunner
Sprache: Deutsch
Genre: Sci-Fi; Star Trek
Elektronische Ausgabe
Self-Publishing
Der Band ist hier kostenlos erhältlich beim Autor Markus Brunner
Es freut mich sehr, dass dich auch mein Ausflug ins 24. Jahrhundert gut unterhalten konnte! Es war nicht unbedingt ein Experiment, da ich mich in allen Jahrhunderten des Star Trek-Universums wohl fühle. (Etwas gewagt war vielleicht, dass ich so viele Passagen aus Janeways Perspektive geschrieben habe. Ich wusste vorab nicht, wie gut sie mir liegt. Aber konzentrierte ich mich mal rein auf ihre Hauptmotivation, ihre Crew/Familie zu beschützen und diesem Ziel alles unterzuordnen, konnte ich mich gut in sie einfühlen.)
AntwortenLöschenOb ich wieder ins 24. Jahrhundert zurückkehre, wird wahrscheinlich auch von der kommenden Picard-TV-Serie abhängig sein. Diese Serie wird ja auch einige Zeit nach "Nemesis" angesiedelt werden, also könnte hier einiges an Potenzial für einen "Lückenfüller" wie mich entstehen. :-D Obwohl ich "Where the End begins" als eigentlichen Abschluss der TNG/DS9/VOY-Ära angelegt habe. Nach meiner bereits abgeschlossenen Rückkehr in die "Enterprise"-Ära plane ich jedenfalls als nächsten Schritt zwei Romane im 23. Jahrhundert. Mal sehen, ob ich danach wieder ins 24. Jahrhundert gehe. Das ist aber im wahrsten Sinne des Wortes "Zukunftsmusik". ;-) In diesem Jahr wird mich wohl mein "Star Wars"-Kurzroman beschäftigt halten. (Das ist wahrlich ein Experiment für mich!)
Nochmals vielen Dank für deine positive Rezension und die Weiterempfehlung meiner Werke. :-) Ich habe übrigens auch gleich die beiden erwähnten Tippfehler korrigiert und in die ebooks das Vollfarben-Cover eingefügt. :-D
Hallo Markus,
Löschenokay, dann hab ich das mit dem Experiment falsch verstanden.
Ich bin auch schon sehr gespannt auf die neue Picard-Serie. Wie du weißt, bin ich absolut kein Fan der Abrams-Folgen und auch die neue Serie Destiny begeistert mich nicht. Ich hab sie mir auf DVD gekauft und die ersten Folgen gesehen, aber mir ist das zuviel Aktion. Aktion ohne Hintergrund, das ist für mich nicht Star Trek. Ich fand The Orville hier tausendmal besser. Ich werde Destiny zwar weitergucken, aber bisher hab ich keinen Zugang gefunden.
Danke auch die Korrektur der Tippfehler :D. Es sind oftmals solche, die zwar richtige Wörter sind, nur nicht im Zusammenhang, deshalb wird ein Rechtschreibprogramm sie auch nicht finden.
LG
Daniela