[Rezension] Sturmläuten von Nina Ohlandt

Hauptkommissar John Benthien wird mit einem sehr persönlichen Fall konfrontiert. In einem hohlen Baumstamm wird eine Leiche gefunden, der Baum steht im Garten der Eltern seiner Exfreundin Karin. John ermittelt nun in einem Umfeld, in dem er selbst verstrickt ist.

"Sturmläuten" ist ein Regionalkrimi. Er spielt in Schleswig-Holstein, auf der Halbinsel Holnis, auf Amrum und auf Hallig Hooge. Ich mochte dieses lokale Flair, auch wenn ich selbst eher der Mittelgebirgstyp bin. Aber immerhin, auf Amrum hab ich auch schon mal Urlaub gemacht und auch eine Hallig besucht.

Mir gefiel der Aufbau des Krimis, die Ermittlung, wer die Frau im Baumstamm ermordert hat. Dazu gibt es ja noch weitere Handlungsstränge; Stieftochter Celina und die K.O.-Tropfen; der aalglatte Nachbar, der das Grundstück gern aufkaufen würde; die Demenzerkrankung der Mutter von Karin; die bizarren Fantasien eines gestörten Jugendlichen; die Stalkerin, die hinter John her ist; Johns neue Liebe; der übereifrige neue Kollege SF; und vieles Mehr. Und alles fügt sich am Ende ineinander.

Ich lese ja selten Krimis, daher hatte ich keinen Schimmer, wie Ohlandt die ganzen Stränge auflöst. Im Nachhinein war dann alles sehr logisch. Ich hab mitgerätselt, aber konnte es nicht lösen.

Ich mochte auch, dass es sehr menschelte. Es ging nicht so sehr um Technik oder so, sondern viel um Motive, um Charakterstudien. Obwohl John der Haupt-Protagonist war, ist der Krimi auch aus der Sicht von anderen erzählt. So fügten sich einzelne Puzzleteile der Persönlichkeiten der Protagonisten zusammen. Ist Karin jetzt nur ein Mensch, der Dinge stark an sich reißt oder schon ein Narzisst? Sowas fand ich echt spannend zu lesen.

Lesen oder nicht?

Ich les selten Krimis, aber dieser hier hat mir sehr gefallen.⭐⭐⭐⭐⭐

Bibliographische Informationen

Sturmläuten

Nina Ohlandt

ISBN 9783404174720

Bastei Lübbe

2017
508 Seiten

Die liebe Sabrina, als großer Amrumfan, hat mir diesen Roman ausgeliehen!