[Rezension] Centro - das Ende von Katharina Groth

 Kay und die Überlebenden des Stammes flüchten in eine Höhle, wo sie den Doc wiederfinden. Kay rüstet sich für eine schwierige Mission, auf der sie wichtige Dinge erfahren wird.

Bei diesem Band handelt es sich um den Abschluß einer Trilogie, daher enthält diese Rezension natürlicherweise Spoiler und Gluten.

Persönlicher Eindruck

Die Centro-Trilogie war mit Band 1: Centro: In der Tiefe (Link zu meiner Rezension) unglaublich fulminant gestartet. Darin verschlägt es Kay und ihre kleine Schwester aus der reglementierten Sicherheit des sog. Centro in die Tiefe. Die beiden werden von einer Horde rothaariger Menschen gefangengenommen. Kay wird gezwungen, an den Arenakämpfen teilzunehmen. Mir hatte diese Welt und die Beschreibung von Kays Veränderung unheimlich gut gefallen und ich war irre gespannt, wie es weitergeht; hatte mir gleich alle Bände der Trilogie besorgt. Das war im Herbst 2017. Im Winter 2017 beendete ich dann Band 2: Centro: Die Rückkehr (Link zu meiner Rezension). Ich war enttäuscht. 


Der Anfang war noch total spannend, wie Kay in Sektor 2 gequält wird, wird sehr dicht beschrieben, es ist fast schon ein Thriller. Auch das Ende ist hochspannend und enthält viele moralische Fragen. Der große Mittelteil aber fand ich leider sehr schwach. Die Handlung an sich ist nicht viel, man wandert ewig dahin und dorthin, wie das kleine Trüppchen die Zivilisten retten oder den Krieg verhindern will, ist mir nicht klargeworden. Meistens dreht es sich darum, dass Kay die innere Kriegerin im Zaum halten will und es geht um die (unerfüllte) Liebe zwischen Kay und Sim.
Irgendwann zu Beginn dieses Jahres hab ich dann den dritten Band begonnen, doch leider bin ich auch damit nicht so richtig warm geworden. Ich hab immer wieder unterbrochen und dann weitergelesen. Vielleicht lag es an den großen Pausen, dass ich mich an Details aus den vorherigen Bänden nicht mehr so richtig erinnern konnte. Das störte das Lesevergnügen natürlich dann noch mehr. Hier wären an der ein oder anderen Stelle ein paar Rückgriffe auf das Vergangene nicht schlecht geworden.

Die Geschichte hat mich nicht mehr packen können. Ich hab mir viele Gedanken gemacht, warum nicht und ich denke, dass es daran liegt, dass mir Kay zu unerheblich geworden ist. Es schien der Autorin irgendwann nur noch um die Aufklärung der Geheimnisse des Centro zu gehen und nicht mehr um die Entwicklung der Figuren. Ein Beispiel: Kay schleicht sich unter vielen Mühen in Sektor 2 ein um wichtige Dinge herauszufinden. Es war irre aufwändig, sie dort hineinzubringen. Dann kontaktieren ihre Mitstreiter aber ohne Probleme die einzige Person, mit der sie sich dort so halbwegs anfreundet und Kay findet auch nur das heraus, was währenddessen sowieso schon bekannt geworden ist; nur noch einige Details mehr. Sorry, mir war das zu wenig und mir war es auch zuviel an glücklichen Zufällen.

Einzig und allein das Ende und die Auflösung aller offenen Fragen fand ich toll. Mit dieser letzten Wendung hätte ich wirklich nicht gerechnet!

Alles in allem denke ich, dass man die Trilogie gut auf ein Buch zusammenschneiden könnte und vielleicht noch mehr das "Centro" als heimliches Hauptcharakter in den Vordergrund stellen könnte, Kay trägt leider nicht durch alle drei Teile - so toll ich sie auch im ersten Band fand. 

Lesen oder nicht?

Schwacher Anfang; Mittelteil nervend, das Ende wirklich gut; wer von den ersten beiden Teilen begeistert war, kann den dritten Teil lesen. Allen anderen empfehle ich nur den ersten Teil und es mit einem offenen Ende bewenden zu lassen: ⭐⭐

Bibliographische Daten

Titel: Centro: Das Ende
Autor: Katharina Groth
Band 3 von 3

Band 1: Centro: In der Tiefe
Band 2: Centro: Die Rückkehr
Band 3: Centro: Das Ende

Ausgabe: eBook
541Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erscheinungsdatum: Oktober 2015
ISBN: 978-1518855672
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