Freitag, 29. November 2019

[Rezension] Die Tränen der Zauberschen von Ian Cushing

Genre: Horror und Thriller.

Ein unheimliches Ereignis verändert das Leben der drei Freunde Dirk, Jan und Marcus von einer Nacht auf die andere. Eine geisterhafte Gestalt droht ihnen grausame Rache für ein Verbrechen an, das vor vierhundert Jahren geschehen ist.
Sie entdecken ein schreckliches Geheimnis, welches ihre Familien seit Jahrhunderten verbindet und müssen erkennen, dass die Sünden der Vergangenheit bis in die Gegenwart überdauert haben. Die Zeit der Rache ist gekommen!
Fans von (klassischer) Grusel- und Horrorliteratur mit einem Hang zum Übernatürlichen sind die richtigen Adressaten für “Die Träne der Zauberschen”.
Das Buch entführt den Leser in das Jahr 1611, ist aber kein klassischer mittelalterlicher Hexenroman, sondern die grausamen Ereignisse aus der Vergangenheit entfalten ihre Wirkung im Jahr 2011.


Puh, dieser Thriller ist sicherlich nichts für zartbesaitete Seelen. Was zum einen natürlich daran liegt, dass ich sehr sehr wenig Thriller lese und deshalb auch nichts gewöhnt bin. Zum anderen schont Cushing seine Leser aber überhaupt nicht. Der Spannungsbogen den er aufbaut, die Thrillerelemente und die entsetzlichen, endgültigen brutalen Dinge suchen schon ihresgleichen.

Der Thriller ist auf zwei Zeitebenen angesiedelt. In Pfüeln 1611 lernen wir die gütige Barbara kennen und ihre Familie, den Bäcker Friedrich und die kleine Tochter Grete. Barbara wird von einer mißgünstigen Nachbarin der Hexerei bezichtigt, als ein vorbeiziehender Hexenrichter samt dem Henker Deubell beim Vogt sein Quartier aufschlägt.

In der Neuzeit lernen wir drei Männer kennen, die in Pfuhlenbeck seit ihrer Kindheit beste Freunde sind: den Osteopathen und Witwer Dirk mit seiner Tochter Lilly, den Verstandesmensch Jan mit seiner Frau Nadja und Tochter und den tatkräftigen Marcus, mit Frau Simone und Tochter. Alle sind gut charakterisiert und wirken authentisch.

Zunächst ist alles pure Harmonie, die vier Familien leben im Glück. Doch dann bricht mit dem Hexenprozess das Unglück heran, nicht nur für Barbara, sondern auch Dirk, Marcus und Jan sind 400 Jahre später betroffen.


Ian Cushing lotet in diesem Thriller die Abgründe nicht nur der menschlichen Seele sondern vor allem das des Schicksals aus. Gut und Böse, Gott und Teufel, sie finden ihren Widerhall im alltäglichen Leben. Und das ist vielleicht am schwersten auszuhalten. Das Ende hab ich so nicht kommen sehen und beschäftigt mich noch Tage später sehr. Spätestens hier merkt man, dass hinter dem ganzen Horror und Thriller wieder sehr viel Philosophie steckt.


Lesen oder nicht?


Ein Thriller mit Wucht. Für Thrillerfans geeignet mit ⭐⭐⭐⭐⭐
Für zarte Seelen, die keine Brutalität mögen eher  ⭐⭐⭐


Andere Meinungen

  • Arya Green Vermont: Das Zusammenspiel der Zeiten und Charaktere war sensationell und man hatte zu keiner Zeit eine Ahnung, wie diese Geschichte enden würde. Ich habe oft spekuliert, jedoch habe ich das Ende nicht erraten können.
  • Glitastic Books: Die Atmosphäre während dem Lesen ist unfassbar fesselnd und die über 500 Seiten vergehen wie im Flug.
  • Stage Reptiles Webzine: Wie dumm und abergläubisch man handelte, wie willkürlich man Frauen an den Pranger stellen konnte, das alles zeigt Cushing in seinem aktuellen Buch
  • World World:  Er schreibt ruhig und niveauvoll und schildert nicht etwa blumig oder ausschweifend sondern sehr sachlich, klar, direkt und realistisch die Geschehnisse. Über die leichte Distanz, die sich durch den eher kühlen Stil ergibt, war ich angesichts der teilweise sehr brutalen und schonungslosen Szenen sehr froh.
  • Phantastische Fluchten: Es handelt sich hier um eines der schrecklichsten Bücher, welches ich in den letzten Jahre gelesen habe. Nicht schrecklich im Sinne von schlecht sondern schrecklich weil ich beim Lesen eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt habe.

Bibliographische Daten


Titel: Die Tränen der Zauberschen
Autor: Ian Cushing

Ausgabe: eBook
Seitenzahl Taschenbuch: 420
Verlag: epubli
August 2019
ISBN-13: 978-3748580775
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Ich danke sehr herzlich dem Autor, der mir das Buch im Tausch für meine ehrliche Meinung überließ.

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