Montag, 30. Dezember 2019

[Vorstellung] 3 Werke von Günter Kunert

Erwachsenenspiele - Aus meinem Schattenreich - Erinnerung an einen Planeten

drei Bücher von Günter Kunert
Werke von Kunert


In der Schule haben wir ein Gedicht von Günter Kunert gelernt (Wie ich ein Fisch wurde - "Am 27. Mai um drei Uhr, hoben sich aus ihren Betten die Flüsse der Erde...") und es gehört zu meinen absoluten Lieblingsgedichten. Dennoch hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, wer denn dieser Günter Kunert überhaupt ist. Ein Dichter, klar, aber dass da auch ein Mensch dahintersteckt, das hatte ich mir nicht überlegt. Und so traf es mich auch, als ich dieses Jahr hörte, dass Günter Kunert gestorben ist. Deshalb wollte ich mich ein wenig mit ihm und seinen Werken auseinandersetzen und kaufte seine Biographie sowie zwei Gedichtbände, ein recht frühes von 1963 und ein Spätwerk aus dem Jahr 2018.


Samstag, 28. Dezember 2019

[Bücherschränke] Schwann: der Aussichtsreiche

Schwann gehört zu Straubenhardt und liegt am Rand des Schwarzwalds. Die Schwanner Warte liegt oberhalb von Schwann, Richtung Dobel, und ist ein beliebtes Ausflugziel. Es hat dort nämlich einen tollen Blick ins Vorland, also in den Kraichgau mit seinen sanften Hügeln, Wäldern, Feldern und Gemeinden. Drei Lokalitäten in allen Preislagen gibt es dort sowie einen Segelflugverein und einen Aussichtsturm. Und seit neuestem sogar einen Bücherschrank.

Bücherregal Schwann

Findet ihr ihn auf diesem Foto? Links sieht man den Aussichtsturm, dann die angrenzende Halle und ganz rechts ist der Bücherschrank.

Mittwoch, 25. Dezember 2019

[Auslosung] Gewinn mit Sinn

Für den  Tieflandregenwald, den Nebelwald, den brasilianischen Urwald und Regenwaldaktivisten gewonnen haben Monerl, Weltenwanderer und Mel K.

 

Naturefund: Tieflandregenwald in Costa Rica


Die Organisation Naturefund kauft Land für Natur, um Lebensraum für die Vielfalt der Arten zu bewahren. Im Zuge des Klimawandels kauft Naturefund verstärkt Wälder und forstet wieder auf.

Naturefund möchte eine grüne Klimabrücke zwischen zwei Nationalparks in Costa Rica, dem Corcovado-Nationalpark und dem Amistad-Nationalpark aufbauen und so den Austausch der Arten entscheidend fördern. National Geographic beschreibt diesen Ort als einen mit der höchsten biologischen Intensität der Welt.

Den ausführlichen Blogbeitrag findet ihr hier, und hier der Link zur Organisation.


Und für Naturefund gewonnen hat: monerl

Auslosung: Gewonnen hat Monerl








Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe: Nebelwald in Ecuador


Die Arten­schutz­stif­tung Zoo Karlsruhe, gegründet 2016, fördert weltweit Projekte, die dem Erhalt der biolo­gi­schen Vielfalt dienen. Sie unter­stütz­t ­den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe bei seinem Eintreten für Arten­schutz. (Link)

Die Arten­schutz­stif­tung Zoo Karlsruhe hat in der Nähe der Stadt Mindo in Ecuador am West­hang der Anden (die 24 Hektar ­große Finca "La Elenita" käuflich erworben. In diesem Reser­vat wer­den die Flächen mit unzer­stör­tem Nebelwald mit dem Reich­tum an Tieren und Pflanzen geschützt. Die Weide­flä­chen dagegen - ehemalige Rinder­wei­den - werden mit Baumsetz­lin­gen wie­der­auf­ge­fors­tet. (Link)


Und für die Artenschutzstiftung gewonnen hat: Weltenwanderer


Ziehung 2



 Rettet den Regenwald: Rechtshilfefonds für Regenwaldaktivisten


Rettet den Regenwald e.V. setzt sich seit 1986 aktiv für den Schutz des Regenwaldes ein. Der gemeinnützige Verein benennt regenwaldzerstörende Projekte, Unternehmen und politische Entscheider und unterstützt lokale Basisorganisationen. Den ausführlichen Blogbeitrag findet ihr hier.

Die Partnerorganisation Save Our Borneo unterstützt Regenwaldbewohner, die für ihr Land und ihr Recht kämpfen mit der Übernahme von Anwalts- und Gerichtskosten und der Begleitung vor Gericht. Zudem bringen sie Fälle von Landraub und Naturzerstörung vor Gericht.


Und für den Rettet den Regenwald gewonnen hat: Monerl


Ziehung 3: Monerl




 TARGET: Urwaldschutz mit und für die Waiãpi


TARGET ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die 2000 von Rüdiger Nehberg gegründet wurde. Sie setzt sich mit dem Islam gegen weibliche Genitalverstümmelung ein und unterstützt die Waiãpi in Brasilien.

Seit 2002 ist TARGET den Waiãpi verbunden. TARGET baut und finanziert bspw. Gesundheitsstationen. Dank dieser können die Einheimischen vor Ort wohnen bleiben und so den Regenwald schützen, denn nach brasilianischer Verfassung ist der Wald geschützt, solange er bewohnt ist! Lest hier mehr über TARGETS Arbeit in Brasilien.


Und für TARGET gewonnen hat: Mel K

Ziehung 4





Sonntag, 22. Dezember 2019

[Gewinn mit Sinn] TARGET - Urwaldschutz mit und für die Waiãpi



Auch in diesem Advent möchte ich einen sinnhaften Gewinn verlosen. Kommentiert bis zum 24.12
und ich spende 10 Euro in eurem Namen.


Heute: TARGET


TARGET ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die 2000 von Rüdiger Nehberg gegründet wurde. Ich kenne Target ungefähr seit 2011. Damals hab ich einen Vortrag von Rüdiger Nehberg besucht, in dem er zunächst über sein Leben als Abenteurer berichtete und dann über seine Organisation TARGET, und ich war tief beeindruckt. Seitdem bin ich Fördermitglied. Mir gefällt an TARGET besonders die innovative Lösungsstrategie, die sich als respektvoll und effektiv erwiesen hat.

Projekt: Urwaldschutz

Ein wichtiges Projekt von TARGET ist der Schutz des Urwalds. Seit 2002 ist TARGET den Waiãpi verbunden. TARGET baut und finanziert bspw. Gesundheitsstationen. Dank dieser können die Einheimischen vor Ort wohnen bleiben und so den Regenwald schützen, denn nach brasilianischer Verfassung ist der Wald geschützt, solange er bewohnt ist! Lest hier mehr über TARGETS Arbeit in Brasilien.

Momentan ist TARGET dabei, eine zweite Gesundheitsstation in einem schwer zugänglichen Gebiet zu bauen. Außerdem unterstützt TARGET die Waiãpi dabei, die Grenzen ihres Gebiets vor illegalem Holzschlag zu schützen.

TARGETS Arbeit mit und für die Waiãpi kommt nicht nur den Indigenen zugute, sondern schützt auch den Urwald. Der Urwald und seine Bewohner sind sozusagen nicht zu trennen.

Die Spende letztes Jahr kam TARGETS anderem Projekt, der Aktion gegen weibliche Genitalverstümmelung, zugute. Dieses Jahr will ich aber den Urwaldschutz unterstützen.


Dienstag, 17. Dezember 2019

[Rezension] Unsere Seelen bei Nacht von Kent Haruf

Unsere Seelen bei Nacht
Und dann kam der Tag, an dem Addie Moore bei Louis Waters klingelte. 

Addie ist 70 und Witwe. Eines Tages klingelt sie bei ihrem Nachbarn Louis und macht ihm, der ebenfalls verwitwet ist, ein besonderes Angebot. Ob er nicht nachts bei ihr übernacht wolle. "Es geht nicht um Sex. Ich spreche davon, die Nacht zu überstehen."

Das ist der Beginn einer harmonischen Freundschaft und Beziehung. Doch nicht bei allen stößt ihre Verbindung auf positive Reaktionen. In der Kleinstadt wird geredet, und besonders ablehnend reagiert Addies Sohn Gene.


Persönliche Meinung


Ein sehr stiller Roman ist "Unsere Seelen bei Nacht" und sehr berührend. Wie Addie und Louis sich näherkommen, wie sie sich in den Nächten gegenseitig eine Stütze sind, durch die körperliche Anwesenheit des anderen und ihren respektvollen Umgang miteinander. Sie reden und lernen den anderen kennen. Da ist so viel Respekt, Vertrauen und Toleranz spürbar. Und das Glück, so etwas noch zu erleben.

Sonntag, 15. Dezember 2019

[Gewinn mit Sinn] Rettet den Regenwald - Rechtshilfefonds


Gewinn mit Sinn



Auch in diesem Advent möchte ich wieder etwas verlosen, wobei der Gewinn sinnhaft sein soll. Daher verlose ich unter allen Kommentaren meiner Beiträge jeweils Spenden an die vorgestellte Organisation, im Namen und zu Ehren des Gewinners. Bis zum 24.12 habt ihr Zeit zum Kommentieren.


Heute:

Rettet den Regenwald



Mit dieser Organisation bin ich seit Kindertagen verbunden. Von Anfang an förderte Rettet den Regenwald Protestaktionen, gibt Informationen, was man selbst machen kann und unterstützt lokale Initiativen.

Selbstbeschreibung: Rettet den Regenwald e.V. setzt sich seit 1986 aktiv für den Schutz des Regenwaldes ein. Der gemeinnützige Verein benennt regenwaldzerstörende Projekte, Unternehmen und politische Entscheider. Rettet den Regenwald e.V. unterstützt zudem lokale Basisorganisationen in den Tropen, damit Landraub, Abholzungen, Tiermord/Quälerei und Umweltzerstörung verhindert werden.


Projekt: Rechtshilfefonds für Regenwald-Aktivisten

Seit 14 Jahren kämpft Bauer Wardian auf Borneo gegen die Abholzung seines Waldes für Ölpalmen. Jetzt droht ihm dafür zum zweiten Mal Gefängnis. Wir sammeln Spenden für Anwalts- und Gerichtskosten – wie auch für viele andere Regenwaldbewohner, die für ihr Land und ihr Recht kämpfen. Bitte unterstützen Sie uns dabei.

Wardian hat sich von Anfang an gegen Landraub und die Zerstörung seiner Lebensquelle gewehrt. Er hat Nachbarn die Grundstücke abgekauft, um sie vor dem Zugriff der Firmen zu schützen, hat bei der Regierung und vor Gericht für die Rechte der Bevölkerung gekämpft.

Dafür saß Wardian 2010 sechs Monate im Gefängnis – jetzt droht ihm wieder Haft: Er hat sich im April 2018 den Bulldozern entgegengestellt, die den heiligen Wald von Batu Gadur plattgewalzt haben.

Unsere Partnerorganisation Save our Borneo hat Wardian einen Anwalt besorgt und begleitet ihn zur Vorladung bei der Polizei – und auch vor Gericht, sollte er angeklagt werden. Gegen den Landraub und die Naturzerstörung gehen Save our Borneo und Wardian ebenfalls gerichtlich vor.
Für die Rechtskosten haben wir einen Fonds eingerichtet und sammeln Spenden

Lest hier mehr über dieses Projekt.




Dieses Projekt habe ich ausgesucht, um mutige Menschen zu unterstützen, die sich der Abholzung entgegenstellen. Diese Menschen müssen wir unterstützen!




Freitag, 13. Dezember 2019

[Bücherschrank] Gräfenhausen: Bicher-Verdoiler

Gräfenhausen gehört zur Gemeinde Birkenfeld und liegt im Übergangsgebiet zwischen Kraichgau und Schwarzwald. Diese Gegend ist geprägt von sanften Hügeln, manche durchaus mit nennenswerten Steigungen, und einem Mix aus Hainen, Ackerland, Grünwiesen und Obstbaumwiesen. Das Prädikat "lieblich" passt perfekt.


gelb angestrichenes Haus in der Neuenbürger Straße in Birkenfeld.



In der Neuenbürger Straße hat diesen sehr individuellen "Bicher-Verdoiler", also auf hochdeutsch den "Bücher-Verteiler". Er scheint von den Bewohnern des ebenfalls sehr individuellen, gelb-gestrichenen Hauses mit Windspielen, Gebetsfahnen und Regenbogenflagge, aufgestellt worden zu sein.

Dienstag, 10. Dezember 2019

[Rezension] Tod in der Therme von Beate Lessle-Rauter

Regionalkrimi von Bad Herrenalb
Was haben das Bad Herrenalber Thermalwasser und das Wasser in einer Badewanne des Städtischen Klinikums Karlsruhe gemeinsam? Richtig: Die Wärme. Und, wie man bei der Lektüre entdeckt, die Tatsache, dass in eben diesem Wasser je eine Leiche gefunden wird.
Johanna Jobs neustes Abenteuer führt sie – aus medizinischen Gründen – von Bad Herrenalb nach Karlsruhe ins Krankenhaus. Dort hat sie leider wenig Gelegenheit, ihrem alten Freund Harald Kupperer bei der Aufklärung des unheimlichen Mordes im Herrenalber Thermalbad zu helfen. Stattdessen gerät sie selbst in höchste Gefahr. Nicht einmal Herrn v. Emm gelingt es, das durchtriebene Spiel des Mörders rechtzeitig zu durchschauen. Ob das gut ausgeht?

Persönliche Meinung 


Dieser Regionalkrimi hat mich komplett überzeugt. Ich "mochte" den Fall, mir gefiel auch, dass es nicht so ganz ernst daher kommt, sondern trotz der Toten eine lustige Stimmung im Hintergrund herrschte. Will heißen, der Fall wird zwar ernst genommen und beschrieben, aber es gibt viele "schmunzelige" Aufheiterungen. Mir hat das sehr gefallen, es führte dazu, dass ich mich gut unterhalten habe.

Sonntag, 8. Dezember 2019

[Gewinn mit Sinn] Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe - Regenwald in Ecuador


Gewinn mit Sinn


Fröhlichen Adventssonntag euch allen, und wieder verlose ich einen Gewinn mit Sinn. Kommentiert unter diesem Beitrag bis 24.12, und ich spende in eurem Namen 10 Euro an die vorgestellte Organisation




Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe


Selbstbeschreibung: Die Arten­schutz­stif­tung Zoo Karlsruhe, gegründet 2016, fördert weltweit Projekte, die dem Erhalt der biolo­gi­schen Vielfalt dienen. Sie unter­stütz­t ­den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe bei seinem Eintreten für Arten­schutz. (Link)

Beim Eintritt in den Zoologischen Stadtgarten kann man freiwillig einen Euro als Spende an die Artenschutzstiftung abgeben. Die allermeisten Besucher machen das auch. Es ist eine sehr unkomplizierte Art zu spenden. Für mein Gewinn-mit-Sinn-Projekt möchte ich die Artenschutzstiftung vorstellen. Im Prinzip steht sie beispielshaft für viele kleine und sinnvolle Organisationen und wie sie sich vernetzen. 

Donnerstag, 5. Dezember 2019

[Rezension] Christina von Schweden - Eine Hosenrolle für die Königin von Dario Fo

Die rebellische Königin.

Zusammenfassung  


Christina von Schweden ist eine "unmögliche Königin": hochgebildet, rebellisch und unberechenbar. Sie weigert sich zu heiraten, hat Affären und korrespondiert mit Intellektuellen wie René Descartes, den sie auch an den Stockholmer Hof einlädt. Nach ihrer Abdankung 1654 geht sie nach Rom und wird zu einer wichtigen Förderin von Wissenschaft und Künsten.

Anhand geschichtlicher Zeugnisse und Chroniken, vor allem aber mit seiner eigenen Fantasie, erzählt Dario Fo das Leben einer selbstbewussten Frau, die mit den Konventionen ihrer Zeit bricht, und erfindet sie dabei ganz neu.


Persönliche Meinung


Über Christina von Schweden hatten wir in unserem Schwedischkurs einen kleinen Text gelesen. Unser gesamter Kurs war fasziniert und wir Teilnehmer schauten danach, was es sonst noch an Material zu dieser großartigen, aber uns bisher unbekannten Frau gibt.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

[Rezension] Allgemeinbildung Kultur für Dummies von Christa Pöppelmann


Kultur für Dummies
Mit vielen Post-Its versehen
wurde mein Exemplar.

Jeder kennt sicherlich die Dummies-Reihe. Ihre Stärken sind die verständliche Wissensvermittlung und eine strukturierte Darstellung. Bei so einem weiten Feld wie der "Allgemeinbildung Kultur" war ich gespannt, wie die Autorin das löst. Und ich muss sagen, Chapeau, richtig gut gelungen.

Sie selbst schreibt im Vorwort: "Selten zuvor habe ich derart gespürt, dass es beim Schreiben von Büchern zur Allgemeinbildung weniger darum geht, Wissen zu vermitteln, als vielmehr das in großen Massen vorhandene Wissen zu bändigen."

Mit "Allgemeinbildung Kultur für Dummies" bekommt der Leser einen fundierten Überblick über alle Bereiche, gute Checklisten zum Merken und zahlreiche Zusammenhänge und kleinere Wissensschnipsel, die das Ganze gut lesbar machen. Es macht richtig Spaß, das Buch zu lesen.

Natürlich eignet es sich auch als Nachschlagwerk oder man liest quer nur die Stellen, die einen interessieren. Ich interessiere mich aber für vieles und lese es einfach ganz klassisch von vorne nach hinten.

Sonntag, 1. Dezember 2019

[Gewinn mit Sinn] Naturefund - Tieflandregenwald in Costa Rica


Gewinn mit Sinn



Auch in diesem Advent möchte ich wieder etwas verlosen, wobei der Gewinn sinnhaft sein soll. Daher verlose ich unter allen Kommentaren an die vorgestellte Organisation, im Namen und zu Ehren des Gewinners, 10 Euro. Bis zum 24.12. habt ihr dafür Zeit. Die diesjährige Gewinn-mit-Sinn-Aktion wird übrigens ganz im Zeichen des Regenwalds stehen!

Heute:

Naturefund


Seit 2017 bin ich Mitglied im Naturefund. Hintergrund war, dass mich die zunehmende Flächenversiegelung in Deutschland stört. Wälder werden gerodet, Wiesen betoniert, es gibt keine wilde Natur mehr. Nur mit "Gerede" kommt man da nicht weiter, die Flächen müssen aktiv dem gewinnorientiertem Kapital entzogen werden. So stieß ich auf Naturefund, die genau das tun: Flächen aufkaufen und so schützen. Dabei koopieren sie mit lokalen Partnern oder anderen Naturschutzorganisationen.

Selbstbeschreibung: Naturefund kauft Land für Natur, um Lebensraum für die Vielfalt der Arten zu bewahren. Im Zuge des Klimawandels kauft Naturefund verstärkt Wälder und forstet wieder auf.

Freitag, 29. November 2019

[Rezension] Die Tränen der Zauberschen von Ian Cushing

Genre: Horror und Thriller.

Ein unheimliches Ereignis verändert das Leben der drei Freunde Dirk, Jan und Marcus von einer Nacht auf die andere. Eine geisterhafte Gestalt droht ihnen grausame Rache für ein Verbrechen an, das vor vierhundert Jahren geschehen ist.
Sie entdecken ein schreckliches Geheimnis, welches ihre Familien seit Jahrhunderten verbindet und müssen erkennen, dass die Sünden der Vergangenheit bis in die Gegenwart überdauert haben. Die Zeit der Rache ist gekommen!
Fans von (klassischer) Grusel- und Horrorliteratur mit einem Hang zum Übernatürlichen sind die richtigen Adressaten für “Die Träne der Zauberschen”.
Das Buch entführt den Leser in das Jahr 1611, ist aber kein klassischer mittelalterlicher Hexenroman, sondern die grausamen Ereignisse aus der Vergangenheit entfalten ihre Wirkung im Jahr 2011.

Samstag, 23. November 2019

[Rezension] Das geheime Netzwerk der Natur von Peter Wohlleben


Peter Wohlleben ist dieses Jahr zu einem der für mich wichtigsten Autoren geworden. Dieses Buch ist das dritte, das ich von ihm gelesen habe und es gefällt mir nach Das geheime Leben der Bäume am Besten. In diesem Buch geht es um die faszinierenden Zusammenhänge in der Natur. Wohlleben geht der Frage nach, wie einzelne Systeme funktionieren und auch, wie sich diese Systeme verändern, wenn nur ein winziger Baustein angefasst wird.

Bspw. erzählt er, dass gerade unsere moderne Gesellschaft mit einem durchlichteten Wald und dem Jägereiwesen dafür sorgt, dass es mehr Rehe hat wie früher. Bis zu 50mal mehr als es ursprünglich der Fall gewesen wäre. In einem Wirtschaftswald ist es lichter wie im ursprünglichen Buchenwald und das führt dazu, dass auf dem Boden mehr Kräuter und Büsche wachsen und die Rehe mit Nahrung versorgen. Zudem kirren die Jäger, d.h. sie füttern das Wild im Winter (damit sie es leichter schießen können, weil das Wild immer an die Kirrstelle zurückkommt), aber auch das führt dazu, dass in den Wintern kein Wild mehr umkommt. Die Wolfsfrage ist natürlich eng damit verknüpft.

Sonntag, 17. November 2019

[Rezension] Irmas Enkel von Leandra Moor

Die Geschichte von Irmas Enkeln.
Irmas Enkelin Anni heiratet 1946 ein zweites Mal. Entgegen ihrer ersten Ehe ist das hier keine aus Liebe, sondern aus Notwendigkeit. Viel musste sie schon ertragen und viel wird sie noch ertragen müssen.

In "Irmas Enkel" nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise durch das Deutschland im zweiten Weltkrieg und die Jahre danach im ostdeutschen Teil Deutschlands bis in die 80er.

Die Autorin Leandra Moor ist 1973 in Sachsen-Anhalt geboren. Auf der Suche nach Lücken in ihrer Familienbiografie deckte sie Familiengeheimnisse auf und sammelte Lebensepisoden. Das Schweigen - ein Dilemma, aus dem dann wieder Konflikte der nächsten Generation entstehen.

Samstag, 26. Oktober 2019

[Rezension] Immortal - Der Unsterbliche von Krishna Udayasankar

Asva trägt einen Verwundeten fort.

Professor Bharadvaj ist nur eine Kunstfigur. Hinter der Fassade des zynischen Akademikers steckt ein Mann, der seit Jahrtausenden auf Erden wandelt. Er ist Asvatthama – der Verfluchte. Der Mann, der nicht sterben kann.

Als er sich eines Tages aufmachen will in eine neue Existenz, hält ihn sein Assistent Manohar zurück. Bei ihnen im Büro steht die schöne Maya Jervois. Sie bittet Bharadvaj und Manohar, ihr bei der Suche nach einem ganz besonderen Artefakt behilflich zu sein. Das Vajra soll über unglaubliche Kräfte verfügen und das Geheimnis der Unsterblichkeit lüften zu können.

Der zynische Bharadvaj glaubt daran eigentlich nicht, doch Maya hat ein Bruchstück des Vajras dabei. Maya, Manohar und Bharadvaj machen sich auf die Suche nach den beiden anderen Bruchstücken. Ihre Suche führt sie von den labyrinthischen Gängen unter dem Somnath-Tempel bis in die Wüsten Pakistans führen.

Und natürlich sind ihnen auch Feinde auf den Fersen. Unglaubliche Allianzen bilden sich während der abenteuerlichen Suche.

Mittwoch, 16. Oktober 2019

[Rezension] Das geheime Band zwischen Mensch und Natur von Peter Wohlleben

Der Mensch ist geschaffen für ein Leben mit der Natur.

Der Autor sagt: Wir Menschen sind immer noch Geschöpfe der Natur, unsere Sinne keineswegs regeneriert, sondern bestens an ein Leben in der Natur angepaßt, bei den modernen westlichen Menschen allenfalls etwas untrainiert. Es gibt ein Band zwischen uns der Natur und zahlreiche Wechselwirkungen. So hat der Wald und die Bäume Einfluß auf unser Wohlbefinden und wir gestalten den Wald unbewusst und mit der modernen Forstwirtschaft auch bewusst.

Dabei wendet sich Wohlleben gegen die Kahlschlagforstwirtschaft und Monokultur. Plantagen sollten wir als das benennen was sie wirklich sind: Auf Gewinn ausgelegte Holzproduktionen. Mehr Buchen, Laubwälder und Urwälder brauchen wir, schon in unserem ureigensten Interesse, als Helfer im Kampf gegen die globale Klimakrise und gegen lokale Erwärmung. Die Plenterwirtschaft ist da ein Baustein, das Wertschätzen eines intakten Ökosystems Walds ein anderer.

Montag, 14. Oktober 2019

[Rezension] Die Astronautin von S.K. Vaughn

Astronautin
Weihnachten 2067: Auf der Krankenstation eines halb zerstörten Raumschiffs erwacht May Knox aus der Bewusstlosigkeit. Sie scheint die letzte Überlebende einer hoffnungsvollen Mission zu sein und hat doch keine Erinnerungen an einen möglichen Unfall. Bald kämpft sie gegen eine Vielzahl von Gefahren ums Überleben. Ihre einzige Rettung ist die Funkverbindung zur NASA, vor allem zu dem Wissenschaftler Stephen, der Schiff und Auftrag kennt wie kein Zweiter. Doch Stephen ist auch Mays Ex-Mann, dessen Herz sie brach und der ihr und der Nasa den Rücken kehrte. Jetzt ist seine Stimme alles, was ihr noch Hoffnung geben könnte in der Schwärze des Alls ...


Meine Meinung 


Die Astronautin ist für mich die Leseenttäuschung des Jahres, dabei hatte es so verheißungsvoll angefangen:
 May erwacht allein in dem Raumschiff, dessen Commander sie ist. Keiner von der Crew ist aufzufinden und die KI (künstliche Intelligenz) erwacht auch erst mit ihr. Erschwerend kommt hinzu, dass May sich auch die Ereignisse nicht erinnern kann. Wie May damit umgeht, in der riesigen Leere des Alls alleine zu sein, das fand ich spannend.

Sonntag, 6. Oktober 2019

[Kunst&Kultur] Die siebente Saite

DVD vor Cello
Der Film feiert die Gambe - der Nachfolger ist das Cello


Leise und melancholisch erzählt der Film die Geschichte von Sainte-Colombe und seinem Schüler Marin Marais: Eine Hommage an die Gambe und die Barockmusik

Frankreich im 17. Jhdt. Die geliebte Frau von Sainte-Colombe stirbt, er wird darüber nie hinwegkommen und immer um sie trauern. Seine zwei Töchter zieht der wortkarge Mann alleine groß und unterricht sie im Gambenspiel. In einer Gartenhütte verbringt er den Großteil des Tages und komponiert Stücke voller Sehnsucht und musikalischer Tiefe.

Sainte-Colombe ist eine historische Figur, es gab ihn wirklich und wie im Film dargestellt, hat er der Gambe eine siebente Saite hinzugefügt, um dunklere Töne auf dem Instrument zu erhalten, eine neue Bogenhaltetechnik entwickelt und Stücke komponiert. Er gehörte aber nie zu den Musikern am Hofe, hat sich von dort ferngehalten und sein eigenes Ding durchgezogen. Er galt als einer der begnadetsten Gambenspieler.

Eines Tages taucht der 17-jährige Marin Marais in der ländlichen Abgeschiedenheit auf und wird der Schüler von Sainte-Colombe. Er entscheidet sich allerdings für eine Karriere am Hofe Ludwigs XIV, was zu einem Bruch zwischen Sainte-Colombe und Marais führt.

Samstag, 5. Oktober 2019

[Rezension] Amundsens letzte Reise von Monica Kristensen


Roald Amundsen, norwegischer Held

Im Jahr 1928 fuhr das Luftschiff Italia zum Nordpol, eine gewaltige Erstleistung. Doch beim Rückflug havarierte das Luftschiff unter der Leitung von Umberto Nobile. Eine gewaltige Suche begann, die größte, die das Nordpolargebiet je gesehen hat.
Auch Amundsen, der berühmte Polarforscher, war Teil der Suche, doch er sollte davon nie mehr wiederkehren.

"Amundsens letzte Reise" ist ein Sachbuch, das chronologisch die Geschehnisse um die Fahrt der Italia, der Suchmannschaften und Amundsen schildert. Es ist weniger ein Bericht über die Verhältnisse im Nordpolargebiet, auch wenn das natürlich eine gewaltige Rolle spielt. Aber mehr noch ist es ein Bericht über die damaligen Verhältnisse.

Es ist ein Bericht darüber, mit welcher mentalen Grundhaltung und mit welcher Technik Menschen sich Richtung Nordpol wagten. Die politischen Verhältnisse spielten dabei auch eine Rolle, so mancher Nation ging es mehr darum, sich bei der Rettungsaktion gut und kompetent darzustellen als das pure Menschenliebe den Ausschlag gegeben hätte.

Italien, Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Dänemark und Frankreich beteiligten sich schließlich an der Suche und bekräftigten so ihren Anspruch auf die Polarregionen.

Dienstag, 1. Oktober 2019

[Gedanken] E-Bike fahren, CO² sparen


Wer mir auf Instagram folgt oder mich persönlich kennt, der weiß, dass ich gerne und oft Elektrorad fahre. Ich hab es seit etwa zwei Jahren und es hat sich mehr als bezahlt gemacht, in Form von Spaß, mehr Fitness, weniger Speck und weniger Autostrecke. Im Elektrorad sehe ich auch das Potenzial, ein wichtiger Mitspieler in der Energie- und Verkehrswende zu sein. Auch im ländlichen Raum. Dieses Potential sehe ich beim Elektro-Auto nicht.

Dani mit Rad vor der Großen Wiese
Buchvogel auf einer Radtour mit dem Simplon Alulite

Auf dem Land herrscht der Individualverkehr


Seit 2009 wohne ich im nördlichen Schwarzwald. Individualverkehr, und das heißt momentan: das eigene Auto, ist hier auf dem Land unverzichtbar. Ich habe nie ernsthaft in Betracht gezogen, komplett auf das Auto zu verzichten.  Ich weiß, dass das für Städter schwer nachzuvollziehen ist, aber so ist der Fakt. Viele Dinge gehen auf dem Land nur mit dem Auto oder sie sind soviel einfacher, schneller und bequemer wie mit den Öffis, so dass die meisten eben das Auto behalten. Wenn ich in der Stadt wohnen würde, dann hätte ich wahrscheinlich kein Auto. Und wer auf dem Land kein Auto hat, der hat zumindest ein Moped.

Und es gibt noch eine Alternative: das Elektrorad.

Ich stehe hinter meinem Rad
Kein Problem auf steilen Wegen mit dem E-Bike

Zunächst mal - warum ein Rad mit Akku-Unterstützung und kein "normales" Rad?

Samstag, 28. September 2019

[Rezension] Firmin - Ein Rattenleben von Sam Savage

Traurige Ratte vor Buch

Ratte Firmin wird im Keller einer Buchhandlung geboren. Schnell ist klar, dass er anders ist als seine Geschwister. Er kann nämlich lesen, und infolgedessen auch denken. Er liest sich durch alle Bücher durch, kennt die großen Klassiker und empfindet sich selbst fast schon als Mensch. Aber er steckt im Körper einer Ratte, eines kleinen kinnlosen Wesens, das von vielen Menschen verabscheut ist.


Firmin wächst im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf und liest sich Buch für Buch durch die Weltliteratur. Er entdeckt, wie spannend das Leben der Menschen ist, und macht sich auf, ihre Freundschaft zu suchen. Sam Savage erzählt in diesem gefeierten Kultbuch die traurig-charmante Geschichte eines verkannten Außenseiters.

Persönlicher Eindruck


Die Geschichte um die Ratte Firmin ist eine ruhige, fast schon melancholische Geschichte. Auch Firmin selbst ist melancholisch, etwas zynisch, und ein großer Träumer. Er ist sehr gebildet, kann lesen, kennt die großen Klassiker, doch mit niemanden kann er sich darüber austauschen. Die Menschen sehen ihn nur als Ratte und die Ratten interessieren sich nicht für die Menschen. Und so steckt Firmin seltsam mittendrin.

Mittwoch, 25. September 2019

[Rezension] 1984 von George Orwell

1984 Hörbuch

1984 ist wohl eine der bekanntesten Dystopien oder Zukunftsvisionen. Oft wird darauf Bezug genommen. Nun habe auch ich diesen Klassiker gelesen, bzw. gehört, und ich sage nur: zu Recht. 1984, der Große Bruder - das sind ja längst Metaphern für bestimmte Verhältnisse geworden.


Worum geht es eigentlich:

Wir schreiben das Jahr 1984, also 40 Jahre in der Zukunft von der Sicht des Autors aus. Wobei das eigentliche Jahr egal ist, es ist mehr eine Zukunftsvision an sich. Außerdem wurden in der Geschichte Jahreszahlen abgeschafft und so fällt es schwer, zu wissen, in welchem Jahr was geschah. Unser Protagonist heißt Winston Smith. Er lebt in London, im Staat Ozeanien. An der Macht ist die Partei mit dem großen Bruder als Staatsführer. Die Gesellschaft ist dreigeteilt: An der Spitze stehen die Mitglieder inneren Partei, dann die der äußeren - zu denen Winston gehört - und schließlich das einfache Volk, die Proles.

Montag, 23. September 2019

[Rezension] Die Abenteuer des Alexander von Humboldt - von Andrea Wulf und Lillian Melcher (Illustr.)

Alexander v. Humboldts Abenteuerreisen in Südamerika von Andrea Wulf.
Großformatiger und dicker Graphic Novel.

Das außergewöhnlichste Buch zum Humboldt-Jahr von der Bestsellerautorin

Zum 250. Geburtstag des größten deutschen Naturforschers am 14. September 2019 legt die preisgekrönte Humboldtexpertin Andrea Wulf ein farbenprächtiges, opulent illustriertes Buch über Humboldts berühmte Südamerikaexpedition vor. Angeregt von seinen Tagebüchern, Kupferstichen, Skizzen, Landkarten und präparierten Pflanzen erzählt sie die Geschichte seiner Reise aus einer völlig neuen Perspektive: anhand Humboldts eigener Tagebuchaufzeichnungen, die erst vor kurzem zugänglich gemacht wurden.

Die expressiven Zeichnungen der New Yorker Illustratorin Lillian Melcher fangen Szenen der Expedition ein, etwa die waghalsige Fahrt auf dem Orinoko oder die spektakuläre Besteigung des Chimborazo. »Die Abenteuer des Alexander von Humboldt« berichten von Mühsal, Gefahren, Begeisterung und Entdeckungen, aber auch von Humboldts Begegnungen mit der indigenen Bevölkerung Südamerikas und seinen Warnungen vor dem vom Menschen verursachten Klimawandel.

Wissenschaft trifft Abenteuer: Jede Seite in diesem ganz besonderen Buch zum Humboldt-Jubiläumsjahr ist eine sinnliche Entdeckungsreise.

Samstag, 21. September 2019

#FridaysForFuture - Meine erste Demo am 20.09.2019

der Kopf der Demonstration mit dem großen Banner
Fridays for Future in Karlsruhe


Heute möchte ich euch etwas persönliches erzählen. Ich war gestern, am 20.09.2019, zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben auf einer Demo. Bisher hab ich mich dafür nicht recht begeistern können, so eine Protestveranstaltung mit vielen Leuten, das ist einfach nichts für mich. Doch der Aufruf der FridaysForFuture-Organisationen hat mich erreicht und aktivieren können. Ein globaler Klimastreik, auch von Erwachsenen, Rentnern und Arbeitnehmern, neben den Schülern und Studenten, die die Bewegung nach vorne getrieben haben. Ich hatte das Gefühl, dass auch ich Flagge zeigen und dabei sein muss.

Freitag, 20. September 2019

[Rezension] Schluss. Mit. Plastik von Martin Dorey

Umweltfreundlicher Print informiert über Maßnahmen gegen den Plastikwahn.
2-Minuten-Lösungen gegen den Plastikwahn.

Ein bisschen die Welt retten - und das in zwei Minuten. In einer immer unübersichtlicher werdenden Flut aus Plastik liefert dieses kleine Buch klare Informationen und schnell umsetzbare Tipps für leerere Mülleimer und ein leichteres Gewissen.

Persönlicher Eindruck



Dieses Buch habe ich nun schon länger hier rumliegen und ganz vergessen, es zu rezensieren. Dabei hat es mich sehr inspiriert, ich habe einige der Tipps schon konkret umgesetzt. Es ist für mich ein Buch mit Nachschlagecharakter, immer mal wieder nehme ich mir ein anderes Kapitel vor und überlege, ob ich noch mehr umsetzen kann.

Ich habe es mir gekauft, weil mich das viele Plastik in unserer Umgebung langsam nur noch anekelt. Alles mögliche wird in Plastik verkauft, Wegwerfartikel und Obst. Dazu die Nachrichten über den gewaltigen Müllstrudel im Ozean und Mikroplastik in unseren Körpern (!!!).

Donnerstag, 19. September 2019

[Rezension] Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Apothekerin von Christine Gitter

Klappentext:

Medikamente sind für uns Helfer in der Not, manchmal lebensnotwendig, sie bergen aber auch Risiken und Nebenwirkungen für unsere Gesundheit. Anschaulich und charmant erzählt Apothekerin Christine Gitter alles, was man wissen muss, um sich im Dickicht der Pharmazie sicher zu bewegen.

Die Pharmazeutin Christine Gitter kennt sie ganz genau: die Fragen und Sorgen all jener, die eine Apotheke aufsuchen. Wie soll man es schaffen, eine riesige Kapsel zu schlucken? Woher weiß die Kopfschmerz-Tablette, dass sie in den Kopf soll und: Gibt es diese Pille auch vegan? Jetzt hat sie ihr gesammeltes Apotheken-Wissen aufgeschrieben.

Freitag, 13. September 2019

[Rezension] Meine Lieben! von Willi Layer und Ullrich Hascher

Meine Lieben Cover
Willi Layer ist 1914 geboren. Er arbeitete in einer Bank in Villingen, bis er als erster von den Brüdern 1939 in die Wehrmacht eingezogen wurde. Aus seiner Zeit in der Wehrmacht schrieb er Briefe an seinen ältesten Bruder und an seine Eltern.  1943 starb er im Kriegsgefangenlager in Jelabuga, Republik Tatarstan in Russland.

Jahre später findet Ullrich Hascher die Briefe von Willi Layer bei seinem Opa, dem Vater seiner Mutter. Er beginnt sich für seinen verstorbenen Großonkel zu interessieren. Um die Briefe zu lesen, die in Sütterlin verfasst sind, hat Ullrich Hascher sogar einen Volkhochschulkurs besucht. Dann hat er über fünf Jahre lang peu á peu die Briefe transkripiert und recherchiert. Sogar das Grab seines Großonkels macht e er ausfindig und besuchte es zusammen mit seinem Vater. Und schließlich versammelt er Willi Layers Briefe plus Begleitmaterial in dieser Brief-Biographie.

Montag, 9. September 2019

[Rezension] Why We Are Here von Mercy Ferrars

Eine philosophische Liebesgeschichte.

Why We Are Here ist eine ungewöhnliche Geschichte. Zunächst einmal ist eine Liebesgeschichte, es geht um die Liebe zwischen den beiden Frauen Juniper und Zara. Aber im Mittelpunkt stehen eher philosophische Betrachtungen und nicht das "Finden und Kriegen" eines gewöhnlichen Liebesromans. Es geht um die Freiheit, die wir haben, um die Entscheidungen, die wir treffen und was uns als Person definiert.

Ich-Erzählerin Juniper lebt verschiedene Leben, die sie Dimensionen nennt. Dabei beginnt sie ihr Leben ganz normal als Säugling. Sie lebt in England. Als Kind dann hat sie ein anderes Leben, sie lebt in Russland mit einer anderen Familie. Und in jeder dieser Leben trifft sie Zara. Ihre Schwester, ihre Seelenverwandte, ihre Geliebte. Zara und sie transzendieren immer gemeinsam, um sich dann in dem neuen Leben wiederzufinden. Das geht manchmal kurz, manchmal sind Jahre dazwischen. Aber beide wissen, dass sie sich wiederfinden werden, dass sie füreinander geschaffen sind.

Freitag, 6. September 2019

[Rezension] Die Abenteuer des Sherlock Holmes von Sir Arthur Conan Doyle

Sherlock Holmes' Abenteuer.

Eine Sammlung von zwölf Kurzgeschichten über die Abenteuer von Sherlock Holmes.

Dr. Watson berichtet über die Begebenheiten, die seinem Freund Sherlock Holmes zugetragen wurden. Sherlock Holmes ist ein kühler Denker und findet Gefallen daran, Verbrechen aufzuklären oder auch solche Begebenheiten, die streng genommen gar kein Verbrechen sind. Holmes' Besonderheit: Er sieht nicht nur, er beobachtet und dann kommt er mittels Deduktion und logischer Schlußfolgerungen sowie vielerlei ähnlicher Fälle zu einer Lösung.

In diesem Band sind folgende Geschichten versammelt:

  • Ein Skandal in Böhmen 
  • Die Liga der Rotschöpfe
  • Eine Frage der Identität
  • Das Rätsel von Boscombe Valley 
  • Die fünf Orangenkerne 
  • Der Mann mit der entstellten Lippe
  • Der Blaue Karfunkel 
  • Das gesprenkelte Band 
  • Der Daumen des Ingenieurs 
  • Der adelige Junggeselle
  • Die Beryll-Krone 
  • Die Blutbuchen


Donnerstag, 29. August 2019

[Rezension] Crazy Boys - Total scha(r)f auf dich von Tommy Herzsprung

Crazy Boys von Herzsprung

Ich hätte wissen müssen, dass ein Musikcasting, bei dem es die »Goldene Bratwurst« zu gewinnen gibt, in die Hose geht. Mir hätte klar sein müssen, dass man die Bandauswahl nicht einer rappenden Fleischereifachverkäuferin überlassen sollte. Und ich hätte auch ahnen können, dass die skurrilen Fetischfotos, zu denen ich mich hatte überreden lassen, nach hinten losgehen. Aber was wäre das Leben, ohne dass man etwas wagt? Hätte ich diesen verrückten Wettbewerb nicht auf die Beine gestellt, hätte ich auch Cord, den sexy Hafenarbeiter, niemals kennen und lieben gelernt.


So hat mir das Buch gefallen


Eine schräge Romantik-Komödie, mit einer Prise Romantik, einer Prise Sex, einer Handvoll skuriller Situationen und schrägen Charakteren. Dazu zwei Hauptcharaktere, die man einfach liebhaben muss. Der etwas tollpatschige Jamie, der Ich-Erzähler der Geschichte und sein Schwarm Cord, Hafenarbeiter und Musiker.

Es ist eine verrückte Geschichte, die sich auf die Seite der Schwachen und der Aus-der-Reihe-Tanzenden schlägt. --- Lasst euch von niemandem sagen, wen ihr lieben sollt, wie ihr auszusehen habt und vor allem nicht, dass ihr schlechter seid als andere.

Freitag, 23. August 2019

[Rezension] Buchgenres kompakt von Anette Huesmann


Lesegenuss und Nachschlagewerk.

Buchgenres kompakt ist ein Nachschlagewerk das 98 Genres und Subgenres vorstellt und auch geläufige Synonyme listet. Es gibt jeweils eine Entstehungsgeschichte mit Vorläuferwerken und den ersten Werken, die dem Genre zugeordnet werden. Unter Besonderheiten werden bspw. Abgrenzungen zu anderen Genres oder Subgenres aufgezeigt. Dann folgen noch aktuelle Beispiele für das Genre, sowohl deutschsprachig als auch anderssprachig.

Ein sehr interessante Einführung in das Thema Buchgattungen und Konventionen und ein Index rundet das Nachschlagewerk ab.


Anette Huesmann ist Germanistin, Sprachwissenschaftlerin, Autorin und Schreibtrainerin und deshalb schon von Hause aus an Büchern interessiert. Das Nachschlagewerk, das sie hier vorliegt, füllt für mich eine Lücke, die ich als Buchbloggerin schon schmerzlich gefühlt habe. Denn ich gebe bei meinen Rezensionen immer auch das Genre an, und manchmal fällt mir das gar nicht leicht. Ist das jetzt mehr ein historischer Roman oder ein Krimi? Oder beides? Und auch in Umfragen, z.B. von Verlagen, wird man ja nach seinen bevorzugten Genres gefragt.

Mittwoch, 21. August 2019

[Rezension] Die Zwerge von Markus Heitz

Die Zwerge von Johannes Steck

"Die Zwerge" ist eine High Fantasy Saga. Es spielt im Geborgenen Land. Das Land wird von Bergen begrenzt und die Pforten und Durchgänge zum Jenseitigen Land werden von fünf Zwergenstämmen bewacht.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog in dem wir dem Stamm der Fünften dabei zusehen müssen, wie sie - geschwächt von einem geheimnisvollem Fieber - den Kampf gegen heranrückende Oger und Albae verlieren und so die Kreaturen Tyons und das Tote Land in das Geborgene Land eindringen.

Schnitt und Zeitsprung: Etliche Zyklen später hat sich das Tote Land nach und nach im Geborgenen Land ausgebreitet und bedroht es an vielen Stellen. Die Elben sind stark dezimiert worden von ihren bösen Cousins, den Albae.

Im Zauberreich von Lotionan ist die Welt noch in Ordnung. Hier lebt der Hauptcharakter der Saga, der Zwerg Tungdil. Er wurde als Findelkind hier abgegeben und vom Magus aufgezogen. Tungdil arbeitet als Schmied und macht kleinere Aufträge und Besorgungen für den Magus . Andere Zwerge kennt er nicht, er hat immer unter Magieren und Menschen gelebt. Alles was er von ihnen weiß, hat er aus Büchern.

Als er auf eine Besorgungstour geschickt wird, erlebt er hautnah das Vordringen des Toten Landes und wird auf die große Bedrohung für das Geborgene Land aufmerksam.

Unter den Zwergen soll währenddessen ein neuer Großkönig gewählt werden. Dummerweise will der einzige Kandidat, der König der Vierten, einen selbstmörderischen Krieg gegen die Elben führen. Der jetzige Großkönig und sein Berater versuchen das zu verhindern, und um die ganze Geschichte erstmal in die Länge zu ziehen, geben sie Tungdil als weiteren Bewerber an, von dessen Existenz sie erst vor kurzem erfahren haben.

So trifft Tungdil schließlich nicht nur auf andere Zwerge, nein, er ist auch von 0 auf 100 ein Anwärter um das Amt des Großkönigs. Die Zwillinge Boingdil und Boingdal, die ihn wegen seiner Ausdrucksweise nur den Gelehrten nennen, versuchen, aus ihm einen echten Zwerg zu machen.

Aus einer einfachen Besorgungstour wird schlußendlich viel mehr, nämlich eine abenteuerliche Reise zur Rettung des Geborgenen Landes.

Dienstag, 20. August 2019

[Rezension] Einfach Yeshi von Gabriela Kasperski

einfach Yeshi

Yeshis Eltern trennen sich und sie zieht mit ihrer Mutter vom Land in die Stadt. Es fällt ihr schwer, Freunde zu finden. Lian könnte ein Freund werden, aber Doro sicherlich nicht, die ständig eine Wollmütze trägt und sie Kackbohne nennt. Denn Yeshi wurde aus Äthiopien adoptiert, von ihrer Herzmama. Als Yeshi Flüchtlinge aus Eritrea kennenlernt mit einem kleinen Purzel von Jungen, geht sie spontan mit in die Flüchtlingsunterkunft. Das ist der Auftakt zu einem spannenden Abenteuer.


Eigene Meinung


Ein Kinderbuch fair zu bewerten ist nie leicht, vor allem eines, in dem die Autorin und ihre Adoptivtochter eigene Erlebnisse verarbeiten. Davor habe ich einen großen Respekt. Andererseits hat mir das Buch, alles in allem, nicht wirklich gefallen, obwohl es positive Aspekte hat. Gelesen war das Buch in einer Stunde, für eine ausgewogene Rezension braucht es in diesem Fall aber viel länger.

Fangen wir mit den positiven Aspekten an:

Yeshi erzählt die Geschichte aus der Ich-Form und das auch ziemlich konsequent. Beispielsweise ist nicht nachvollziehbar, warum die Eltern sich trennen und sie mit der Mama in die Stadt ziehen muss. Es ist alles traurig, ist aber so. Also wirklich komplette Kindersicht.

Die Bindung zwischen Yeshi und ihrer Herzmama fand ich sehr schön. Sie gehören einfach zusammen. Auch, dass Yeshi adoptierte wurde, findet sie nicht schlimm, sondern eher schön. An einer Stelle erklärt sie es einem anderen Kind, bzw. schleudert es ihm eher wütend entgegen.
"Ich bin abotiert."
"Abo-was?", fragte der eine.
"Sie meint adoptiert."
"Was ist adoptiert?", fragte der andere.
"Ihre Eltern sind nicht ihre richtigen Eltern."
"Doch", explodierte ich. "Meine Mama ist meine Herzmama und mein Papa ist mein Herzpapa. Die haben mich ausgesucht. Deine mussten dich einfach nehmen, du Blödmann!"

Sonntag, 18. August 2019

[Rezension] Der Mann, der auf Bäume klettert: Einblicke in einen verborgenen Kosmos zwischen Himmel und Erde von James Aldred



James Aldred ist ein echter Naturbursche. Seit seiner Jugend klettert er gerne auf Bäume und hat das zu seinem Beruf gemacht. Als Kameramann oder Produktionsassistent bereitet er Klettertouren vor oder klettert selber.
In seinem Buch, das Abenteuerbuch und Naturmemoire in einem ist, gibt er Einblicke in einen verborgenen grünen Kosmos, der in dieser Art noch nie zuvor beschrieben wurde.

das Buch vor einem Ficus
Der Autor berichtet faszinierendes, ich wäre am Liebsten mitgeklettert. Er berichtet, wie er mit David Attenbourough drehte, wie er ein Harpyien-Küken aus nächster Nähe sah. Wie er mit den Korowai auf Papua ein Baumhaus in einem Eisenholzbaum baute. Er erzählt von den Expeditionen in den Regenwald von Borneo und wie er dort Flügelfruchtbaum und Mengarisbaum bestieg. Wie er gestochen und gepiekst wurde von Ameisen, Insekten und wilden Bienen; die ihm bei einem konzertierten Angriff sogar in die Nasenlöcher und Ohren krochen ... autsch

In der Büchermitte sind einige Farbfotos, die ausgewählte Expeditionen verdeutlichen und zu Beginn jedes Kapitel gibt es zumindest ein Schwarz-Weiß-Foto vom Baum.

Der Autor berichtet auch von der Friedlichkeit der Welt und wie er seine Seelenruhe beim Baumklettern findet. Das glaube ich ihm sofort.

Montag, 12. August 2019

[Rezension] Mehr als die Erinnerung von Melanie Metzenthin

Print-Ausgabe


Der Roman spielt in den 1920er Jahren auf dem Gut Mohlenberg. Das ist eine Einrichtung für geistig behinderte und psychisch kranke Menschen. Oder, wie es im damaligen Sprachgebrauch heißt: Irre und Blöde. Die Auffassung, wie man mit geistig Behinderten umgehen soll, geht damals auseinander. Der Ansatz von Gut Mohlenberg ist ein zutiefst humaner. Die Menschen sollen befähigt werden, Dinge selbst oder unter liebevoller Anleitung zu tun. So arbeiten die Bewohner des Gutes z.B. als Pferdepfleger oder in der Wäscherei. Darunter auch Bernhard von Aalen, der Ehemann der Fast-Medizinerin Friederike von Aalen. Eine Explosion verletzte Bernhard schwer, er ist geistig auf dem Stand eines Kindes, ist vergeßlich geworden und oft hat er keine Worte, um sich auszudrücken.

Ein anderer Ansatz wird im Buch auch beschrieben; er sieht die Menschen nur als Fälle und Symptome und es gibt ruppige Methoden wie die Kälteschocktherapie. Selbstredend haben weder die Patienten noch die Angehörigen ein Mitsprache- oder Auskunftsrecht.

Montag, 5. August 2019

[Rezension] Afghanistans verborgene Töchter: Wenn Mädchen als Söhne aufwachsen von Jenny Nordberg

Buchvogel hebt das Buch hoch
Buchvogel ist froh,
eine Frau in Deutschland zu sein

Das patriachale Gesellschaftssytem in Afghanistan bietet Frauen und Mädchen keine Freiheit und keine Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben. Zwangsverheiratung ist an der Tagesordnung und sie haben weniger gesetzliche Rechte.

Frauen und Mädchen sind auch im Alltag kaum sichtbar. Aus wirtschaftlichen, magischen oder gesellschaftszwängenden Gründen heraus sind jedoch einige der Jungen auf den Straßen eigentlich Mädchen. Sie werden als Jungen aufgezogen und genießen viele Freiheiten; sie dürfen laut sein, rennen, toben, spielen und anderen in die Augen sehen.


Mein hauptsächliches Gefühl beim Lesen war ein ungläubiges "Aber... das geht doch nicht". Es geht nicht, dass Männer ihre Frauen verprügeln dürfen und kein Gericht und niemand sich darum schert. Dass 14-jährige verheiratet werden. Dass eine Frau ein Festmahl bekommt, wenn sie einen Sohn zur Welt bringt, aber unter Umständen Schläge, wenn es ein Mädchen wird. Die Frau kann nämlich durch pures Wollen das Geschlecht des Kindes beeinflußen und wenn es ein Mädchen wird, hat sie sich nicht fest genug einen Jungen gewünscht, es ist also ihre Schuld- sagt die afghanische Gesellschaft.

Freitag, 2. August 2019

[Kunst&Kultur] Beethoven: Sinfonien & Ouvertüren von Anima Eterna


Beethoven von Anima Eterna
Bratsche und Beethoven



Auf insgesamt sechs CDs findet der Hörer hier alle Sinfonien von Beethoven und einige seiner Ouvertüren. Nun sind Einspielungen von Beethoven wie Sand am Meer zu finden (zu Recht), dieses hier aber sticht aus der Masse hervor, weshalb ich es euch vorstellen möchte.


Das Orchester und sein Dirigent haben sich Beethovens Werk mit der Frage genähert, wie es original klang. Sie spielen auf Originalinstrumenten und in Originalbesetzung, und die Interpretation ist viel kraftvoller und auch etwas schneller.








Montag, 29. Juli 2019

[Rezension] Anne Frank - Tagebuch

Anne Franks Tagebuch,
Buch und Blog

Das Tagebuch der Anne Frank ist ein sehr bekanntes Buch, das ich dennoch nie gelesen hatte. Aber diesen Monat hatte ich mir drei Bücher ausgesucht #GegendasVergessen: Das Verschwinden des Josef Mengele als Hörbuch, Die vollständige Maus als Graphic Novel/Comic und eben das Tagebuch von Anne Frank als Printausgabe.

Meine Ausgabe ist vom Anne Frank Fonds autorisiert. Sie enthält die ursprüngliche Fassung von Anne Frank sowie die Änderungen und Zusätze, die sie später hinzugefügt hat. Die erste Ausgabe, die nach dem Krieg ihr Vater herausgab, war gekürzt. Zum einen hatte er sich an bestimmte Längenvorgaben zu halten, dann hat er auch aus Pietät bestimmte Dinge gekürzt, z.B. über Sexualität oder die Kritiken an Annes Mutter.

So ein Buch zu bewerten, finde ich nicht leicht. Klar ist, dass hier nicht nur der reine Text für sich stehen darf, sondern auch sein geschichtlicher Kontext. In Das Verschwinden des Josef Mengele ergab sich bspw. ein interessanter Querverweis. Dort hieß es, dass das Interesse an den Verbrechen der Nazis und seine Verurteilung mit der Veröffentlichung des Tagebuchs der Anne Frank begann!

Erstmals wurden die Deutschen der Nachkriegszeit hautnah mit einem Mädchen konfrontiert, dass klug war, liebenswert, aber auch trotzig, anstrengend - ein echter Teenager eben; ein Mädchen eben und kein abstraktes Opfer der Nazis. Anne Frank hätte jede von uns sein können.

Samstag, 27. Juli 2019

[Rezension] Das Verschwinden des Josef Mengele von Olivier Guez

Hörbuch Mengele Audible

Im zweiten Weltkrieg war er der Todesengel von Auschwitz, selektierte fröhlich pfeifend die Neuankömmlinge im Lager: Josef Mengele. Für seine Taten kam er nach Kriegsende auf die Liste der Kriegsverbrecher und lebte ein elendes Leben als Flüchtling. Mengele floh nach Lateinamerika, wo er sich in verschiedenen Ländern und Wohnorten versteckte, als Landwirt arbeitete und mit Hilfe vieler Unterstützer der deutschen Justiz entzog.

Persönlicher Eindruck

Stilistisch konnte mich das Hörbuch nicht ganz überzeugen. Viele Sätze ohne Verben erzeugten eine plakative Geschichtsbuchatmosphäre, die mich nicht immer abholte, allerdings mäandert der Autor auch gekonnt zwischen Nähe und Distanz zu Mengele. Wir sehen ihn als Flüchtling leiden, bekommen aber niemals Mitleid mit ihm.

Sobald er die Chance dazu bekommt, tyrannisiert Mengele als Despot seine Umgebung. Reue für seine Taten in Auschwitz hat er nie empfunden. Den Beruf als Arzt sah er nicht als Retter für einzelne Menschen, sondern als Retter für den deutschen Volkskörper, der "Erbschädlige" entfernte.

Inhaltlich fand ich das Buch überzeugend. Es war für mich unglaublich zu lesen, wie die ehemaligen Nazis in Lateinamerika sich zunächst relativ unbehelligt ein neues Leben aufbauen und netzwerken konnten. Geschützt von Peron, in Ruhe gelassen von der deutschen Justiz. Es interessierte die ersten Jahre schlichtweg niemanden. Mengele reist sogar nach Deutschland, um nach seiner Scheidung erneut zu heiraten.

Mittwoch, 24. Juli 2019

[Rezension] Die vollständige Maus von Art Spiegelmann

Maus

In "Maus" verarbeitet Art Spiegelmann die Geschichte seines Vaters Wladek. Wladek Spiegelmann lebte in Polen, war Jude, besaß eine Fabrik. Als die Nazis das Land besetzten und in verschiedene Zonen aufteilten, begann für die Familien Spiegelmann und für die Familie seiner Frau Anja das Unglück. Entrechtung, Ghetto, Deportation ... schrittweise kommt das Grauen über die polnischen Juden.
Wladek ist ein Überlebender von Auschwitz. Viele andere hatten dieses Glück nicht.

Für seinen Sohn ist dieser sehr persönliche Comic auch ein Versuch, seinen Vater zu verstehen. Denn der ist ein schwieriger Charakter, extrem geizig, umständlich, streitsüchtig mit seiner zweiten Ehefrau. Hat das Trauma Auschwitz ihn so werden lassen? Art kennt viele Auschwitz-Überlebende, die Freunde seiner Eltern, aber sein Vater, so findet er, ist schon ein besonders hartnäckiger Fall.



Wobei ich den Vater zwar etwas schwierig fand, das Zusammenleben mit ihm ist beileibe nicht einfach, aber dennoch war er mir in seiner Schwierigkeit sympathisch. Und immerhin erinnert er sich seinem Sohn zuliebe wieder an Auschwitz und die NS-Zeit und den Krieg, denn lieber wäre es ihm gewesen, er könnte alles vergessen.

Montag, 22. Juli 2019

[Kurzrezension] Wunderstoffe: Zehn Materialien, die unsere Zivilisation ausmachen von Mark Miodownik

Cover des Buchs Wunderstoffe
Mark Miodownik ist Materialforscher und stellt hier zehn Materialien auf sehr vielseitige Art und Weise vor.

Das können Besonderheiten in kulturhistorischer oder atomarer Hinsicht sein, von Stoffen wie Stahl, Glas, Graphit, Plastik, Porzellan oder Schokolade.

Ich weiß nun, warum Glas durchsichtig ist, wir Tee aus Porzellantassen trinken, die Finger nicht von Schokolade lassen können oder warum Graphen das heiße Ding der Zukunft ist.

Bisher hatte ich mich mit Materialforschung gar nicht beschäftigt, aber dank Mark Miodownik hat mich die Faszination gepackt. Gern hätte ich sogar noch mehr erfahren, über mehr Stoffe oder noch mehr über die einzelnen Materialien. Dass Materialkunde so spannend sein kann, ist eine neue Erkenntnis für mich!



Sonntag, 21. Juli 2019

[Rezension] Niemals ohne sie von Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie - die Erben der Mine

Dem 80jährigen Vater der Cardinal-Sippe soll von der Gesellschaft der Erzsucher eine Medaille verliehen werden. Die Familie war in alle Winde zerstreut, seit dem Tag, als die alte Erzmine in Norco explodierte. Nun aber kommen sie alle zusammen, um die Verleihung der Medaille zu würdigen.

Ausgehend von diesem Ereignis lässt Saucier einige der 21 Kinder der Familie Revue passieren. Schon bald wird klar, dass die Minenexplosion eine Zäsur war. Es gab ein Vorher - und ein Nachher.

Sie sind "die Erben der Mine" (so der passendere Originaltitel), sie sind getrieben von der fehlenden (finanziellen) Anerkennung des Vaters, der das Erz in Norco entdeckte. Als "Könige von Norco" terrorisierten die Geschwister das Dorf und die Explosion zwingt sie zu einem Pakt des Schweigens, dass die einzelnen Mitglieder fast zerbrechen lässt.

Persönlicher Eindruck


Wie die einzelnen Kinder das Familienleben erlebten und wie die Explosion ihr späteres Leben beeinflusst hat, das berichten Matz, Jeanne d'Arc, Tommy, El Toro und Geronimo. Warum war die Explosion so ein traumatisches Erlebnis und warum konnte es überhaupt so weit kommen? Der französische Originaltitel "Die Erben der Mine" hätte übrigens weitaus besser zu dieser Geschichte gepasst.


Der Stil konnte mich total packen. Was da traumatisches passiert ist, wird relativ schnell klar, aber die verschiedenen Blickwinkel auf die Familie und das Leben in Norco haben mich fasziniert. Jedes der erzählenden Kinder wird von einer anderen Stimme gesprochen, von einer anderen Persönlichkeit. Ich hätte gerne auch noch die anderen Kinder gehört, zumindest noch Tim; aber auch die anderen hätten mich interessiert.

Diese Erzählstruktur war für mich auch das Highlight des Buches und das "Aufarbeiten", wie "es soweit kommen konnte". Es ist auch eine Geschichte darüber, was das erzwungene Schweigen mit Menschen macht.


Freitag, 19. Juli 2019

[Rezension] Quest von Andreas Eschbach

Quest

Der todkranke Kommandant Eftalan Quest ist auf einer geheimem Mission mit seinem Raumschiff: Den Planeten finden, auf dem alles Leben seinen Ursprung genommen hat und sich womöglich Gott finden lässt. 

Derweil hadert sein Stellvertreter Dawill damit, nur ein Freier zu sein und nie weiter in der Kommandohierarchie aufsteigen zu können. Er hat den jungen Baidan unter seine Fittiche genommen, zusammen mit dem Leiter der Wissenschaftsabteilung übersetzen und untersuchen sie Dokumente über eine mächtige außerirdische Rasse, die so alt ist, dass sie vielleicht etwas über den Ursprungsplaneten weiß. 

Nach einem weiten Sprung in den Hyperraum finden sie ein seit 400 Jahren gestrandetes Raumschiff vor, mit einer Besatzung im Tiefschlaf. Doch nur einer hat überlebt - der geheimnisvolle Smeeth. 



Persönlicher Eindruck


Dieser SF-Roman hat mich mit seinen philosophischen und sinnsucherischen Anteilen sehr überrascht.

Rahmenbedingungen 


Unser Universum in einer fernen Zukunft. Überall in der Galaxie und teilweise auch den Nachbargalaxien haben sich Menschen ausgebreitet und Reiche gegründet. Der Ursprung der Menschheit ist lang vergessen. Auch andere Lebensformen gibt es, überall ist Leben. Um den Ursprung des Lebens ranken sich viele Legenden. Alles Leben soll von einem Planeten kommen und sich mit Kometen sollen diese Lebenssamen im All verteilt worden sein. Gott selbst soll man auf diesem Planeten finden.

Der Stand der Weltraumtechnik ist das Navigieren durch den Hyperraum, den man über bestimmte Einstiegspunkte erreicht, die man im genau richtigen Winkel anfliegen muss.

Das Raumschiff von Eftalan Quest gehört zum großen Reich Gheera. Das Reich ist bedroht vom Imperium des Sternenkaisers, zahlenmäßig überlegen und skrupellos. Der Fall von Gheera ist nur noch eine Frage der Zeit, auch wenn es nicht alle wissen.

Gheera ist eine Standesgesellschaft, was sich auch auf dem Raumschiff niederschlägt. Es gibt die Edlen, die besonders luxuriöse Wohnräume haben und den Großteil der Führungsriege stellen. Bis auf den stellvertretenden Kommandanten Dawill, er ist ein Freier. Nur aufgrund seiner großen Leistungen konnte er in diese Position kommen, dennoch darf er nicht ohne Erlaubnis eines der Edlen bestimmte Bereiche des Schiffes betreten. Ganz unten sind die Niederen, die nur Tätigkeiten wie Putzen etc übernehmen und in großen Schlafsäalen in den schäbigsten Bereichen des Schiffes hausen.

Montag, 15. Juli 2019

[Rezension] Unser mathematisches Universum von Max Tegmark

Kindle-Version
Max Tegmark ist
auf der Suche nach dem Wesen der Wirklichkeit.

Das Universum sei reine Mathematik, davon ist Max Tegmark überzeugt. In diesem Buch trägt er zusammen, was wir über den Kosmos wissen und warum wir es wissen. Forscher und Forscherinnen berechneten die Ausdehnung des Universums, seinen Anfang und sein mögliches Ende. Die beobachteten Werte passen dazu. Die Mathematik fügt alles zusammen.

Wir reisen in die große Weite des Alls und dann wieder zu den allerkleinsten Bausteinen der Materie und sind dabei auf der großen Suche nach dem schlußendlichen Wie.

Max Tegmark erzählt teilweise sehr persönlich, lässt immer auch Erlebnisse einfließen. Er wurde 1967 in Schweden geboren und ist jetzt Professor für Physik in Massachusetts.

Persönlicher Eindruck


Max Tegmark hat einen wissenschaftlichen Anspruch, das ist klar. In einer ordentlichen Struktur und mit persönlicher Motivation nimmt er den Leser mit auf eine Reise durch die Erforschung des Kosmos. Er erklärt nicht nur, was wir wissen sondern leitet auch her, woher wir es wissen und wie es berechnet wurde - ohne Formeln zu bemühen. Max Tegmark identifiziert am Anfang drei mögliche Leserzielgruppen, gibt Hinweise, welches Kapitel man dann auslassen kann und wo man wieder einsteigen kann. Also - ein Vollblutwissenschaftler :D
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