Freitag, 20. März 2020

[Rezension] Die Analphabetin, die rechnen konnte - Analfabeten som kunde räkna von Jonas Jonasson

man sieht das deutsche und das schwedische Buch
Deutsch und Schwedisch


Erster Satz

Im Grunde hatten sie ja noch ein glückliches Los gezogen, die Latrinentonnenträger in Südafrikas größtem Slum.


Zusammenfassung


Nombeko wächst in einem Slum in Soweto in den Siebzigerjahren auf. Sie ist Analphabetin, aber klug und kann gut rechnen. So kommt es, dass sie direkt am Bau von Südafrikas Atombombe beteiligt ist und eines Tages mit dem schwedischen König in einem Lieferwagen sitzt. Eine unwahrscheinliche Geschichte und sehr skurill.



Persönlicher Eindruck

Wer den ersten Roman von Jonas Jonasson gelesen hat, das ist der mit dem Hundertjährigen, der weiß, was ihn erwartet. Auch hier gibt es einen Außenseiter: die schwarze Nombeko, die in armen Verhältnissen aufwächst, und auch hier erlebt diese Außenseiter skurille Situationen mit Bezug zur Weltpolitik: die Atombombe, an deren Bau Nombeko wesentlich beteiligt ist. Natürlich ohne dass das jemand mitbekommt, sie bleibt immer unter dem Radar.


Analphabetin ist sie übrigens nicht lange, schon relativ weit vorne im Buch lernt sie lesen und erweitert durch dieses Lesen-Können ihr Wissen. Denn klug ist sie, aber eben arm an Möglichkeiten. Offiziell ist sie Putzfrau bei einem Ingenieur, der dafür sorgen soll, dass Südafrika Atombomben baut. Inoffiziell leitet sie diesen Bau.

Der zweite Handlungsstrang spielt in Schweden und handelt über einen fanatischen Königshasser und seine skurillen Pläne, den König zu stürzen. Bis hin zu der Erkenntnis, dass er einen Sohn braucht, der seine Mission weiterführt.

So richtig konnte mich die Geschichte aber nicht packen; der Witz und die Skurillität erreichten mich nicht so wie der Vorgängerband. Das änderte sich erst, als es Nombeko nach Schweden verschlägt und sie hier Holger kennenlernt. Ab hier war die Geschichte für mich stimmig, lustig und unterhaltsam.


Die schwedische Ausgabe fand ich zu schwierig. Das liegt daran, dass es ungewöhnliche Verbindungen gibt und man einen großen Wortschatz braucht, Wörter aus dem Kontext erraten ist einfach nicht drin bei so einer ungewöhnlichen Geschichte.



Lesen oder nicht?


Ein gutes Buch, dass aber erst ab gut 40% richtig an Fahrt aufnimmt. Sehr ähnlich zum Vorgänger. 3,5 Sterne.




Bibliographische Angaben


Roman, 463 Seiten
Penguin, August 2016
Genre: Gegenwartsroman
ISBN:  978-3328100157
Übersetzung: Wibke Kuhn
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und das schwedische Original:
Roman, 415 Seiten
Pocketförlaget, Juli 2014
ISBN:  978-91-7579-029-9
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Woher: Das deutsche Buch ist ein Rezensionsexemplar des Bloggerportals von Random House - Ich danke herzlich! Das schwedische Buch hab ich schon länger und seit ca. einem Jahr auf Halde liegen gehabt *hüstel* Motivation war das erste Buch von Jonasson (Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann), das mir sehr gut gefallen hat.



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