Freitag, 7. Dezember 2018

[Rezension] Aprilväder von Viveca Lärn

CD-Skiva
Aprilwetter im Bohuslän

Zusammenfassung


2008, Kulturschock auf der schwedischen Insel Saltön im idyllischen Bohuslän - die ersten "richtigen" Ausländer ziehen in den Ort. Keine Norweger oder Dänen, sondern Türken sind es, und sie eröffnen sogar ein Restaurant, das auch noch die Bevölkerung anzieht.

Auch Ludvig zieht neu nach Saltön. Er ist der Sohn des Austernfischers Bengt, der wiederrum die Hälfte des Jahres mit seiner Freundin Johanna in Italien verbringt.

Und so folgen wir noch mehr Saltön-Bewohnern durch das launische Aprilwetter.



Persönlicher Eindruck



Der Roman fällt in die Kategorie Unterhaltungsliteratur. Es ist Wohlfühlliteratur. Konflikte lösen sich auf, und selbst wenn nicht, so ist das alles doch nicht so dramatisch auf der kleinen Insel Saltön im Bohuslän. Sie wirkt wie aus der Zeit gefallen. 2008 ist es, und noch gibt es dort Videotheken, und schon zieht auch die erste ausländische Familie dort hin. Und zwar Türken, die ein Restaurant eröffnen. Manche Bewohner Saltöns sind fasziniert, haben sie doch noch nie Türken gesehen.
Sakine, die 17-jährige Tochter - ernsthaft, pflichtbewusst, sich um die jüngeren Schwestern kümmernd, mit langem, schwarzen Haar, verliebt sich in Ludvig. Der Konflikt mit dem Papa scheint da vorprogrammiert.
Doch  nicht nur um Sakine geht es, sondern auch um die anderen Bewohner Saltöns; wie der hübschen Emily, die sich ständig anhören muss, dass sie zu dick ist, oder um Lottan, die sich um ihren Freund sorgt, der zuviel trinkt.

Eigentlich erinnerte mich die Geschichte so richtig an einen Dorfklatsch. Romanhaft aufbereiteter Dorfklatsch, aber immer noch Dorfklatsch. Und auch etwas klischeebehaftet in manchem Fall, z.B. Sakines Konflikt mit den Eltern.

Die Autorin liest selbst vor und obwohl das nicht frei von Charme ist, hätte man es doch eher einem professionellen Sprecher geben sollen. Denn die Handlung an sich ist schon sehr spannungsarm und ohne große Höhepunkte, und die Vorleserin schafft es auch nicht, mit ihrer Stimme zu fesseln. Sie liest nicht schlecht, aber genauso wie die Geschichte ist auch ihre Sprechstimme ohne Höhepunkte.

Das machte es sehr schwer, der Geschichte zu folgen. Nicht, weil sie so schwer war, sondern gerade im Gegenteil. Meine Gedanken schweiften oft ab, und als ich wieder aktiv hinhörte, hatten die Protagonisten auch schon gewechselt, ging es wieder um andere Saltöner.

Die Vielzahl der Protagonisten machte es auch schwer, einzelne davon besonders wahrzunehmen; es verschwamm alles ineinander. Da hilft das Booklet etwas dabei, in dem alle Bewohner, also die, die im Roman vorkamen, aufgeführt waren.


das Booklet
Booklet - Einwohner


Laut Klappentext ist Aprilväder der sechste Band einer Reihe. So ein wenig wie Lindenstraße auf Schwedisch also. Wer das mag, der ist damit bestens bedient. Mir war es zu seicht und klischeehaft, alles in allem.


Lesen oder nicht?


Wohlfühlliteratur aus Bohuslän, die wirkt, wie aus der Zeit gefallen. Durch die Undramatik schweiften meine Gedanken beim Hörbuch ständig ab; das Geschehen konnte mich leider kaum fesseln.

Gesamtbewertung:  ⭐⭐ etwas zu seicht, um zu fesseln





Bibliographische Daten


Titel: Aprilväder
Autor: Viveca Lärn
Genre: Gegenwartsliteratur
Sprache: Schwedisch

Taschenbuchausgabe: 277 Seiten
Verlag: Wahlström & Widstrand
Erscheinungsjahr/Ausgabe: September 2008
ISBN-13: 978-9146219002

Version: Hörbuch
Ausgabe: 10 CDs in einem Schuber
Gelesen von Viveca Lärn

Reiheninfo:
Midsommarvals (Teil 1)
Hummerfesten (Teil 2)
En fröjdefull jul (Teil 3)
Sol och vår (Teil 4)
Värmebölja (Teil 5)
Aprilväder (Teil 6)




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Ich freue mich über eure Kommentare.

2 Kommentare:

  1. Das hört sich witzig an. Gibt es das auch auf Deutsch?

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    Antworten
    1. Hi Petrissa,
      gibt es tatsächlich auf Deutsch. Der Auftakt der Reihe ist Sommer auf Saltön - die Mittsommernacht, bisher scheinen die ersten drei Bände auf Deutsch übersetzt zu sein.
      Sie ist ansonsten auch bekannt als Kinderbuchautorin.

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