#writingfriday |
Beim Thema, das ich mir für den heutigen Writing Friday ausgesucht habe, soll es darum gehen, aus der Sicht eines vernachlässigten Cellos zu erzählen. Ich hab mich dafür entschieden, ein Gedicht zu schreiben und so ein musikalisches Thema anzudeuten. Das Leitmotiv, das sich im Gedicht wiederfindet, ist das Wort "vernachlässigt". Das Gedicht besteht aus zwei großen Strophen á 5 Reimpaare, wobei es einen Refrain gibt und die anderen Reimpaare bei gleicher Form in den beiden Strophen jeweils variiert werden. Das Gedicht endet dann mit einer Variation des Refrains, einer direkten Ansprache an den Cellisten.
Das vernachlässigte Cello
Ach, verlassen bin ich, verlassen bin ich ganz,
steh in der Ecke nur, begleit niemand mehr zum Tanz.
Kein Bogen streicht über meine Saiten,
verlassen bin ich, darf keine Viola mehr begleiten.
Weiß werd ich, staube ein,
wann darf ich, wann darf ich - wieder Cello sein?
Kein Klang, kein Sang,
kein Vibrieren, kein Jublieren.
Meine Stimme, einst so tief, so satt,
ist nun verstummt, verlassen, matt.
Ach, verlassen bin ich, verlassen bin ich ganz,
steh in der Ecke nur, begleit niemand mehr zum Tanz.
Nur einmal noch die Cellokonzerte, die Weisen so toll,
von Haydn in C-Dur und Dvorak in h-moll.
Verlassen bin ich, staube ein,
wann darf ich wieder mehr - als nur Dekoobjekt sein?
Kein Pizzicato, kein Stakkato,
kein Beben, kein Erleben.
War einst gepflegt und voller Stolz,
nun schief mein Steg, fleckig das Holz.
Verlassen bin ich, verlassen schon viel zu lang,
Cellist - komm wieder, mit dir nur ertönt mein Klang
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Dieser Text ist im Rahmen des #WritingFriday entstanden. Elizzy von Readbooksandfallinlove hat ihn ins Leben gerufen, um das kreative Schreiben zu fördern. Jeden Monat gibt es verschiedene Themen, aus denen man wählen kann. Und dann - nichts wie ran an die Stifte oder die Tastatur. Eine Geschichte, ein paar Zeilen, ein Gedicht, ausgedacht oder selbst erlebt - egal, Hauptsache, man übt das kreative Schreiben.
Ich werde versuchen, oft mitzumachen und mich einfach im Schreiben zu üben. Ich bin schon gespannt, wie euch meine literarischen Gehversuche gefallen. Konstruktive Kritik und auch Lob sind gern gesehen.
Die Themen für den Februar:
- Sammle spontan 25 Wörter, die Dinge aus deiner Kindheit beschreiben.
- George und Amal Clooney reichen die Scheidung ein. Du schreibst für die „Gala“ einen Artikel.
- Erkläre einem Ausserirdischen, was Liebe ist.
- Ein vernachlässigtes Cello erzählt.
- Du erklärst einem Kind aus den Tropen, was Schnee ist.
Huhu,
AntwortenLöschensehr schön geschrieben und sehr traurig. Gefällt mir.
LG Corly
Dankeschön, das freut mich!
Löschenbitte gern.
LöschenHallöchen!
AntwortenLöschenDa bin ich schon :D Und ich LIEBE dein Gedicht, es ist wirklich wahnsinnig schön geschrieben. Und es macht mich traurig, das arme Cello. Richtig toll, wirklich! :)
Liebste Grüße,
Gabriela vom Buchperlenblog
Hallo Gabriela,
Löschenda werd ich richtig rot, ich freu mich über dein Lob! :)
Ach herrje, so ein armes Cello! Da bekommt man direkt Mitleid, wenn man dein Gedicht liest. Der Aufruf an den Cellisten am Ende rundet das Ganze perfekt ab. Soll er sich mal auf den Weg machen... ;)
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
Ida
JA, ich hatte das Gefühl, dieser Aufruf am Ende, der muss sein, aber auch nur dieser Aufruf und nicht weiter!
LöschenHuhu,
AntwortenLöschenwow! Sogar gedichtet, Respekt!
Die Cellos müssen diesen Monat wohl ganz schön leiden, ich habe auch über eines geschrieben. Dabei klingen sie doch so wunderschön, warum sollte man sie in der Ecke verstauben lassen? :(
Ich wünsche dir ein tolles Wochenende!
Alles Liebe,
Elisa von Versgeflüster
Hi Elisa,
Löschenich hab mir Dvoraks Cellokonzert in h-moll angehört, bevor ich das Gedicht schrieb, Cellos klingen nämlich wirklich toll. Ein tolles Musikinstrument!
Ich bin nicht so gut in Gedichten - aber Deins ist wirklich berührend. Diese Traurigkeit kommt so gut raus. LG
AntwortenLöschenHey Daniela,
AntwortenLöschenschön bei den ganzen Schreiberlingen, auch mal ein Gedicht zum Thema zu lesen. :-) Sehr schön umgesetzt!
Alles Liebe
Ella <3
Hallo Ella,
Löschenes lag mir irgendwie besser, ich hab früher sehr viele Gedichte geschrieben.
Grüße,
Daniela
Hallo Daniela,
AntwortenLöschendas Gedicht ist dir wirklich gelungen, es gefällt mir total! Es ist so schön traurig und verzweifelt!
Liebe Grüße, Kerstin
Liebe Daniela,
AntwortenLöschenbin von diesem Gedicht sowas von begeistert! Nicht nur der Inhalt stimmt, auch die Optik ist dir echt genial gelungen! Ich habe es schon dreimal gelesen und freue mich sehr. Weiß jetzt, dass du dafür ein Talent hast. Hast nicht umsonst bei meinem Gedichte-Wettbewerb gewonnen! :-)
Freudige vom monerl
hach :)
LöschenDanke!