Montag, 16. April 2018

[Rezension] Alltagsperlen: Kurzgeschichten und Gedichte von Antonia Löschner

das Cover zeigt eine Margerite
Auch diese Blume ist eine Alltagsperle

Alltagsperlen von Antonia Löschner
Kurzgeschichten und Gedichte, 122 Seiten
lulu.com, Juni 2017
ISBN: 978-1365999932
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Woher: Rezensionsexemplar des Autors


Erster Satz


Gedanken kommen,
ordnen sich zu Bildern,
kreieren Worte, Sätze,
Literatur


Zusammenfassung


Antonia Löschner begibt sich in 40 Kurzgeschichten und Gedichten auf eine Reise in den Alltag und zu den eigenen Bedürfnissen. Die Autorin ist als Mediatorin unter dem Namen "Life-Transition Counseling" tätig. Der Schwerpunkt ihrer Beratung liegt auf der Unterstützung bei der (Wieder-)Entdeckung und Nutzung persönlicher Stärken.

Klappentext: Häufig geht es im Alltagstrubel unter: das eigene Ich. Dabei ist es, als Kenner unserer Bedürfnisse und Stärken, der beste persönliche Berater. Die hier versammelten Geschichten und Gedichte laden zur Wiederentdeckung des Ich im Alltag ein. Mit so vielfältigen Themen und Charakteren wie im wahren Leben. Dieses Pocket-Buch eignet sich für kleine Lesepausen zwischendurch: zum Erforschen, Nachdenken, Träumen, Schmunzeln und Entspannen.



Persönlicher Eindruck


Die Autorin ist "ausgebildete Mediatorin in der internationalen Beratung bei Lebensumbrüchen und Konflikten", und das merkt man ihren Geschichten auch an. Es sind kurze Beobachtungen, sehr alltagsnah und nüchtern erzählt. Fast wäre man versucht, sie wegen dieses Erzählstils für trivial zu halten, das sind sie aber nicht. Es sind wirkliche Alltagsperlen, besondere Momente des Innehaltens oder von Wendepunkten im Leben.

Die Geschichten werden oft aus der Sicht von Frauen erzählt. Es sind sowohl Geschichten aus der Ich-Perspektive als auch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers. Meistens geht es einfach um den Alltag, es passiert vordergründig nichts besonders, die Gefühle und Gedanken stehen im Mittelpunkt. Nur in einigen Geschichten durchbricht die Autorin dieses Schema und lässt die Protagonistin bspw. ein magisches Buch oder einen schwarzhaarigen Engel treffen. Sehr oft konnte ich mich in den Gedanken der Protagonisten wiedererkennen; die Autorin ist hier wirklich sehr nahe dran an der Lebenswelt "gewöhnlicher" Menschen.

Für die Geschichten muss man sich Zeit nehmen, sie auf sich wirken lassen. Ich könnte mir die Geschichtensammlung auch gut als einen Wochenkalender vorstellen. Jede Geschichte hat auch ein wenig Lebensweisheit und Lebensrat in sich. Stets spürt man eine hoffnungsvolle Botschaft, die Autorin weist immer auf das Positive hin.

Besonders gut hat mir persönlich die Geschichte der Verkäuferin gefallen, die in ihrem Berufsumfeld viel positives bewirkt. Auch die Geschichte des Paares, bei dem er nach Norwegen will und sie nach Italien, und wie sie den Konflikt lösen, hat mir gefallen.

Die Gedichte sind freie Prosagedichte, also ohne Vers und Rhythmik. Vom Stil her erinnern sie sehr an die Kurzgeschichten, nur dass sie noch präziser auf eine bestimmte Sache fokusieren, z.B. auf den Lauf eines Baches durch einen Wald. Es sind detailreiche, beschreibende Gedichte, die mir persönlich gut gefallen haben. Auch hier zeigt sich die gute Beobachtungsgabe der Dichterin.


Lesen oder nicht?


Geschichten aus dem Alltag, mit dem Schwerpunkt auf die Entdeckung eigener Stärken und der Alltagsperlen um uns herum, alltagsnah und fast schon nüchtern erzählt. Die Geschichten treffen seltsamerweise oft einen Nerv.

Gesamtbewertung: 🌞🌞🌞


3 Zitate



Seit geraumer Zeit schon habe ich das Gefühl, mich würde auf Schritt und Tritt das Pech verfolgen. Erst heute ist wieder solch ein Tag gewesen, an dem ich bereits vor dem Aufstehen geahnt hatte: Das kann nichts werden. Und so war es dann auch. [Pos. 61]

Er hatte ihre Not einfach nicht begriffen, sich nicht vorstellen können, dass sie tatsächlich so hoffnungslos unglücklich war, sogar bereit, sich das Leben zu nehmen – mit vierundfünfzig Jahren. „Depression“ war für ihn eine moderne Spinnerei der Überempfindlichen gewesen, die sich einfach wichtig machen wollten. [Pos. 343]

Aber das Gute ist, Sorgen sind nicht unbesiegbar. Sie haben einen wunden Punkt, der mit ihrem Charakter selbst zusammenhängt: Sie brauchen Einsamkeit. Am wohlsten fühlen sie sich in der Nacht, wenn ich mit niemandem reden kann, der mir den Schrecken wieder nimmt. [Pos. 686]



Weitere Meinungen

  • Meine Welt der Bücher: Janine ist der Meinung, dass jeder von dem Büchlein profitieren kann, wenn er es achtsam und ohne Zeitdruck liest. 4 Sterne
  • Lesbar: Empfindet sehr angenehm, dass die Autorin auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet. Wer auf der Suche sei, kann von diesem Buch die nötigen Impulse erhalten. 
  • Mimis Landbücherei: Mimi mochte das Buch für den kleinen Lesehunger zwischendurch. 4 Sterne

3 Kommentare:

  1. Danke für die Verlinkung, liebe Daniela! :) Du hast es mit deiner Rezension auch sehr schön auf den Punkt gebracht.
    Alles Liebe dir!
    Janine

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Daniela,
    vielen Dank für die Verlinkung und den Impuls, das auch bei mir umzusetzen. ;) Deine Rezension finde ich sehr treffend.
    Liebe Grüße,
    Jörg

    AntwortenLöschen
  3. Huhu,

    danke, dass Du meine Rezi verlinkt hast. Freu :o))).

    Ganz liebe Grüße
    Mimi :o)

    AntwortenLöschen

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