Samstag, 7. Oktober 2017

[Leseaktion 1/4] Memory Game von Felicia Yap


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#memorygamelesen

Leseaktion

Thriller „MEMORY GAME – Erinnern ist tödlich“

Klappentext: In Claires Welt gibt es zwei Arten von Menschen: solche, die wie sie sind und sich nur an die Ereignisse des vorangegangenen Tages erinnern können, und solche wie ihren Ehemann Mark, deren Gedächtnis zwei Tage zurückreicht. Claire hat nur eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit: ihr Tagebuch. Was sie nicht rechtzeitig aufschreibt, geht für immer verloren.
Eines Morgens steht die Polizei vor Claires Tür. Die Leiche einer Frau wurde gefunden. Nach Aussage der Beamten war sie Marks Geliebte und er wird des Mordes verdächtigt. Sagt die Polizei die Wahrheit? Kann Claire ihrem Ehemann vertrauen? Und vor allem: Kann sie sich selbst vertrauen?
 
Die Aktion läuft vom 6. Oktober 2017 bis November 2017, vier Wochen lang. Jede Woche gibt es Fragen, die man beantworten kann und die dazu dienen, über das Buch und die Theorien zu diskutieren. Der Austausch findet auf Twitter unter dem Hashtag #memorygamelesen statt und auch hier auf meinem Blog werde ich die Fragen, meine Antworten und ggf. Theorien und Gedanken posten. 


Memory Game - meine ersten Eindrücke


Die ersten 8 Kapitel hab ich an einem Abend weggelesen, weil das Buch wirklich spannend geschrieben ist und große Fragen über unser Gedächtnis stellt.

Die Welt, in der jeder nur ein begrenztes Kurzzeitgedächtnis hat, ist faszinierend dargestellt. Wie überhaupt kann die Polizei in einer Welt ermitteln, in der jeder bewusst Sachen vergessen kann, indem er sie einfach nicht aufschreibt? Ich könnte einen Mord begeben, mir das nicht notieren - und am nächsten Tag kann ich unbeschwert weiterleben, weil ich es einfach nicht mehr weiß.

Wie entscheide ich am Abend, was ich mir in mein Tagebuch notiere, welches Ereignis will ich in welchen Details festhalten. Wie wahrheitsgemäß oder wunschgemäß wäre es. Woran ist es wichtig, sich zu erinnern und was kann ich vergessen? Formt das nicht auch meine Persönlichkeit, wenn ich bewusst entscheide, an was ich mich erinnern werde?




Mehr über das Buch


In Memory Game entführt uns die Autorin Felicia Yap in eine alternative Welt. Es ist dort alles wie bei uns - das Internet gibt es, und Steve Jobs gab es - doch es gibt einen Unterschied: Die Menschen erinnern sich nur ein oder zwei Tage zurück. Zwischen den Monos und den Duos gibt es große soziale Spannungen, die Monos werden von den Duos eher belächelt und diskriminiert.
Damit die Menschen sich überhaupt erinnern können, schreiben sie Tagebuch. Das erste, was sie morgens machen ist, den Aufschrieb des letzten Tages auswendig zu lernen. Nur so können sie gewisse Fakten memorieren. Jemand wie Sophia, der sich an alles erinnern kann, wird psychiatrisch untergebracht.

Diese Frau behauptet, sich an alles zu erinnern, aber doch nicht so richtig. Ihre sogenannten "Erinnerungen" würden im Lauf der Zeit immer blasser werden, behauptet sie.
Wie soll man sich denn bitte "blass" an etwas erinnern? Das ist doch schier unmöglich. Entweder man erinnert sich - oder eben nicht. Entweder man lernt die entscheidenen Fakten - oder eben nicht. ...
Ich habe keinerlei bleibende Bilder im Kopf, keine sensorischen Schnappschüsse von, sagen wir, letztem Montag. ... Das, was am Montag wirklich von Bedeutung war, steht ausführlich in meinem Tagebuch.
Wie können Erinnerungen also blasser werden.
Die Frau war doch völlig meschugge. [Hans über Sophia, S. 83-84]

Im Buch folgen wir vier Personen. Claire, Mark, Hans und Sophia.
  • Claire: Die betrogene Ehefrau. Verheiratet mit Mark.
  • Mark: Der erfolgreiche Romanautor mit politischen Ambitionen. Verheiratet mit Claire, hatte eine Affaire mit Sophia.
  • Hans: Der Polizist, der im Mordfall Sophia ermittelt. Er gibt vor, ein Duo zu sein.
  • Sophia: Die Tote. Marks Geliebte. Erinnerte sich an alles, was passiert ist.

Die Kapitel sind in der Ich-Form geschrieben, in der Überschrift steht, aus wessen Sicht gerade erzählt wird. Zwischen den Kapiteln sind Zeitungsartikel, Tagebuchauszüge, Richtlinien etc, die das Leben in dieser alternativen Welt erläutern, z.B. die offizielle Richtlinien für Monos und Duos anlässlich ihrer Transition am 18ten/23ten Geburtstag.  Die Kapitel von Claire, Mark und Hans sind in der Jetzt-Zeit des Romans geschrieben, die von Sophia liegen in der Vergangenheit des Romans (ab 2013).



Fragen zu Woche 1 (6. 10 bis 13. 10) 1.-8. Kapitel


1) Stell Dir vor, Du lebst in der Welt von Memory Game – welchen Fakt aus Deinem Leben würdest Du wieder und wieder nachlesen, um ihn auf keinen Fall zu vergessen?
 Nun, alles, was mit sozialen Beziehungen zu tun hat - Fakten und soziale Regeln zu meiner Partnerschaft, zu Freunden, zu meinen Kindern. Auch die Dinge, die mich glücklich oder traurig machen, würde ich mir notieren und immer wieder durchlesen.

2) Wenn Du im Alter von 18 Jahren die Fähigkeit verlieren würdest, neue Erinnerungen zu schaffen – was würdest Du vor dem 18. Geburtstag unbedingt noch tun wollen, um Dich für immer daran erinnern zu können?
Hmm... alles, was sich nicht richtig memorieren lässt, weil noch weitere Sinne wie Fühlen oder Schmecken beteiligt ist. Also gutes Essen, Lieder, Erfahrungen wie Kanu fahren oder Schwimmen, und auch Sex. 
Was mich zu der Frage bringt - wie wird in dieser Welt handwerkliche Fähigkeiten (Schwimmen, Stricken, Schnitzen, ...) weitergegeben? Muss ich das vor meinem 18. Geburtstag lernen?

3) Liebt Mark Claire wirklich? Ist es überhaupt möglich, ohne Erinnerung zu lieben?
Eine gute Frage... die Fakten sind ja da, aber woraus erwächst so eine Liebe? Das die Erinnerungen abseits der memorierten Fakten verlorengehen, das ist sicherlich nicht so einfach für eine Liebe. Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, wie es funktioniert.  Wie Claire auch sagt:
 Eine leise Stimme meldet sich in meinem Kopf. Sie wirft mir vor, ich hätte härter an mir arbeiten sollen, damit ich alle Fakten im Zusammenhang mit unserer Ehe auch wirklich verstehe, statt sie nur mechanisch auswendig zu lernen. [Claire, S. 100]


Weitere Eindrücke


Nächste Woche gehts mit den Kapitel 9 bis 16 weiter.  Mehr Eindrücke findet ihr auf Twitter unter dem Hashtag #memorygamelesen und auf diesen Blogs, die mitmachen:

💭 bedeutet: der Blog hat seine Eindrücke als Blogpost veröffentlicht, der Link geht direkt auf diesen Beitrag

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