Blogger-Adventskalender 2017 |
Willkommen beim 3. Türchen des Adventskalenders der Buchblogger. An diesem 3. Dezember möchte ich euch den Sudetendeutschen Nikolaus vorstellen. Der Tag ist nicht zufällig gewählt. Traditionell feiert nämlich die Sudetendeutsche Landsmannschaft Karlsruhe den Nikolaustag am ersten Sonntag im Dezember. Und das ist in diesem Jahr der 3. 12. Mit dieser Weihnachtsfeier und dem Nikolaus im authentischen Kostüm bin ich aufgewachsen, für mich ist er die prägende Nikolausfigur. Deshalb wollte ich ihn euch gerne vorstellen.
Sudetendeutsch? Wie, was? Für die historisch unbefleckten und die jüngeren unter euch möchte ich eine ganz kurze Zusammenfassung geben.
Das Sudetenland war ein vorwiegend von Deutschen besiedeltes Gebiet in der heutigen Tschechischen Republik und der Slowakei (Böhmen und Mähren). 1919 gehörte das Sudetenland zum Vielvölkerstaat Tschechoslowakei, unter Hitler wurde das Gebiet dem Deutschen Reich einverleibt. Nach dem zweiten Weltkrieg gehörte das Sudetenland wieder zur Tschechoslowakei, im Zuge der Beneš-Dekrete wurden fast alle Sudetendeutschen vertrieben.
Auch mein Opa wurde als 17-jähriger mit seiner Familie aus dem Sudetenland vertrieben und hat in Karlsruhe eine neue Heimat gefunden. Wie viele andere schloß auch er sich der Sudetendeutschen Landsmannschaft an, um andere Sudetendeutsche zu treffen, sich auszutauschen und die Erinnerung an die sudetendeutsche Kultur wach zu halten.
Nikolaus mit goldenen Buch |
Das Beste am sudetendeutschen Nikolaus ist die prachtvolle Tracht. Wie ihr auf den Bilder sehen könnt, trägt er eine gelbe Kutte samt gelber Tiara. Das goldene Buch, ein Rauschebart und ein goldener Stab runden die Erscheinung ab. Eine wirklich tolles und prachtvolles Nikolauskostüm.
Der Nikolaus kommt zur Tür herein, komplett mit goldener Kutte, Bischofsmütze, Stab und Buch |
Die Geschichte, die den Kindern erzählt wird, ist authentisch: Nikolaus war ein Bischof in Myra in der heutigen Türkei. Er hat zahlreiche Wunder gewirkt und hatte besonders ein Herz für die Kinder, die er jedes Jahr mit Apfeln und Nüssen beschenkte.
Nun abschließend noch ein paar Bilder von den Adventsfeiern der letzten Jahre.Wie so üblich kommt der Nikolaus, verteilt Geschenke, alle singen, der Nikolaus hält eine Ansprache, einzelne Kinder tragen Gedichte oder Lieder vor.
Der Nikolaus liest aus dem goldenen Buch. Ich bin das Helferlein und zuständig für die Verteilung der Geschenke an die Kinder. |
Alle lauschen gebannt und ergriffen, was der Nikolaus berichtet |
Ich hoffe, dass auch ihr diesen prächtigen und großherzigen Nikolaus mögt. Froher Nikolaus!
Morgen dürft ihr dann bei Mia Louu das vierte Türchen aufmachen.
GewinnspielGewinn mit SinnUnter allen Kommentaren meiner vier Blogger- Adventskalender-Beiträgen verlose ich 3 x 12 € Spende an TARGET im Namen und zu Ehren des Gewinners. Ausgelost wird unter allen, die bis zum 22.12, 24:00 Uhr, kommentieren. |
TARGET ist eine gemeinnützige Menschenrechtsorganisation, die 2000 von Rüdiger Nehberg gegründet wurde. Ihr Ziel ist, die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) zu beenden. Dafür hat sie eine pro-islamische Allianz ins Leben gerufen, die die FGM als nicht vereinbar mit dem Islam eingestuft hat (Gottesanmaßung und Sünde). Nun möchte TARGET diesen Beschluß in allen Ländern verbreiten, in denen FGM noch Brauch ist. Mir hat besonders der positive Ansatz von Rüdiger Nehberg gefallen, mit den islamischen Gelehrten und den Menschen vor Ort auf Augenhöhe zu kooperieren. TARGET kommt in Freundschaft und Respekt. Als weitere Projekte betreibt TARGET eine Geburtshilfeklinik in der Danakil-Wüste und eine Krankenstation im brasilianischen Regenwald für das einheimischen Volk, die dank der Krankenstation den Regenwald nun dauerhaft bewohnen und somit vor Abholzung schützen können. |
Guten Morgen!
AntwortenLöschenDas ist ein toller, informativer Beitrag und der Gewinn ist super, da mache ich gerne mit. 😀
Liebe Grüße und ein schönen 1.Advent,
Melanie
Hallo Melanie,
Löschenvielen Dank, auch für das Mitmachen bei Gewinn mit Sinn.
Guten morgen,
AntwortenLöschenein sehr schöner Bericht über den Nikolaus. Ich finde es wichtig, solche Ereignisse nicht ins Vergessen geraten zu lassen.
Ganz liebe Andventsgrüße
Anja vom kleinen Bücherzimmer
Hallo Anja,
Löschenda gehe ich mit dir konform, genauso denke ich auch.
Grüße - Daniela
Guten Morgen!
AntwortenLöschenvielen Dank für diesen tollen Bericht! Von dem Sudetendeutschem Nikolaus hatte ich noch nie etwas gehört. Dank dir weiß ich nun darüber Bescheid. :D
Ich wünsche dir noch einen wunderschönen ersten Advent!
Viele liebe Grüße
Corinna
Hallo Corni,
Löschenes freut mich, dass ich dein Wissen erweitern konnte. Auch heute war ja wieder der Nikolaus, war wieder sehr schön.
Hallo Daniela,
AntwortenLöschendas ist wirklich ein sehr schönes drittes Adventskalendertürchen. Ich fand deinen Bericht sehr interessant. Auch die Tatsache, dass der sudetendeutschen Nikolaus "Gelb trägt", war mir neu.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo Tanja,
Löschenja, ich find das Gelb auch besonders schön.
Hallo Daniela,
AntwortenLöschenobwohl die Eltern meines Vaters (und mein Vater als kleiner Junge mit ihnen) ebenfalls aus dem Sudentenland vertrieben wurde, habe ich von der sudendeutschen Version des Nikolaus noch nie gehört. Hab vielen Dank für diesen schönen und informativen Beitrag!
Auch den Zweck der Gewinner-Spenden finde ich sehr gut gewählt.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen 1. Advent!
LG Gabi
Hallo Gabi,
Löschendiese Tradition konnte ja auch nur in einem entsprechenden Heimatverein am Leben erhalten werden. Natürlich hat jeder, der die Jahre über den Nikolaus gespielt hat, auch seine eigene Interpretation rein gebracht. Und dennoch ist schon allein die gelbe Tracht einfach prächtig.
Auch dir einen schönen ersten Advent.
Daniela
HI du
AntwortenLöschendeinen Nikolaus kannte ich noch gar nicht.
Ich kenne nur den der am 6.12. morgens im Schuh Dinge versteckt und meinen Namenspatron, der Heilige Nikolaus.
Sei lieb gegrüßt
Nicole
Hehe, mein zweiter Name ist ja Nicole, stimmt - dann ist das auch mein Namenspatron, so weit hab ich nie gedacht
LöschenLiebe Daniela,
AntwortenLöschenso ein toller und informativer Beitrag! Von diesem Nikolaus wusste ich nicht. Über die Vertreibung der Sudetendeutschen habe ich dieses Jahr in Brigitte Riebes Buch „Marlenes Geheimnis“ sehr viel erfahren. Es hatte mich sehr berührt! (Hast du es gelesen?) Schön zu sehen, dass sie sich in Gemeinschaften wiedefinden und alte Bräuche pflegen.
Die Verlosung ist sehr toll! Ich versuche über die weibliche Genitalverstümmelung auch aufzuklären. In Ägypten ist das leider noch sehr verbreitet, obwohl es islamisch verboten ist und gesetzlich unter Strafe gestellt wird. Doch leider halten sich viele Muslime sowie Christen in Ägypten an diese barbarische Tradition. ��
Herzliche Grüße und einen schönen 1. Advent wünscht das Monerl
Hi Monika,
Löschendas Buch kenne ich noch nicht; ich hab mir nur viel von meinen Großeltern erzählen lassen.
Viele sind ja leider nicht mehr übrig geblieben ... was übrigbleibt von der Tradition ist nicht viel. Umso schöner finde ich, dass die Nikolaustradition zumindest in unserer großen Familie weiterleben wird.
Hast du eine besondere Beziehung zu Ägypten? Ich finde diesen Brauch so besonders furchtbar. Als Rüdiger Nehberg damals auf seinem Vortrag anfing, die Menschen im Saal aufzuklären, gab es viele, die sich vor Entsetzten gekrümmt haben und viele, auch junge Männer, die anfingen mussten, zu weinen. Sehr bewegend. Kanntest du Target?
Brigitte gehört zu meinen Lieblingsautorinnen und deshalb verschlinge ich quasi jedes ihrer Bücher. Sie selbst hat einen Bezug zu diesem Teil der Geschichte über ihre Mutter. Deshalb ist das Buch sehr authentisch geworden. Falls du meine Rezi lesen möchtest, HIER geht´s lang.
LöschenMein Mann ist Ägypter, daher ist meine Beziehung zu Ägypten sehr eng. hihi
Zudem habe ich zwei Töchter! Und wenn ich dann an diese vielen, vielen Mädchen denke, die heute immer noch verstümmelt werden, da krieg ich so schreckliche Bauchschmerzen! :-(
Kann mir deshalb gut vorstellen, dass bei diesem Thema auch junge Männer, insbesondere Väter, Tränen in die Augen bekommen.
Ich kannte Target bis jetzt noch nicht. Deshalb finde ich es ganz toll, dass du darüber berichtet hast. Danke nochmal, dass du darauf aufmerksam gemacht hast!
GlG, monerl
Hallo Daniela,
AntwortenLöschenvielen Dank für den interessanten Beitrag. Ich finde das super spannend, wie in anderen Ländern/Kulturen soetwas gefeiert wird.
Ich komme ja vom Niederrhein und bin direkt an der holländischen Grenze aufgewachsen. Dort (in Holland) kommt der Sinterklaas mit seinem Begleiter dem Zwarten Piet (übersetzt Schwarzer Peter) traditionell mit einem Boot. Das haben wir uns als Kinder auch mal angesehen und es ist nochmal eine ganz andere Art den Nikolaus zu ehren.
Ich finde auch toll, dass du auf TARGET aufmerksam machst. Ich kannte die Organisation noch nicht. In der Schule haben wir ausführlich über FGM gesprochen und schon da hat es mich sehr betroffen gemacht. Dieses Jahr habe ich dann "Wüstenblume" gelesen und auch da wird das ja thematisiert. Wie du schon sagst ist es wichtig, den Menschen mit Respekt zu begegnen. So schrecklich die Verstümmelung auch ist, es ist eine jahrhundertelange Praxis. Da kann man nicht einfach aus der westlichen Welt ankommen und sagen "Hör mal, das ist aber nicht hygienisch und bla bla". Man muss einen guten Weg finden um die Probleme und Gefahren zu erklären, aber gleichzeitig nicht zu belehren und zu verletzten.
Danke für diesen tollen Beitrag!
Julia
Hallo Julia,
Löschender holländische Nikolaus ist auch interessant!
In der Schule haben wir nicht über FGM gesprochen, aber ich hab, als ich mal krank zuhause war, im Mittagsmagazin einen Beitrag dazu gesehen; und das hat mich auch nicht losgelassen. Allein die Vorstellung, dass an Schamlippen und Klitoris rumgeschnitten und sie entfernt werden, ist grausam...
Liebe Grüße - Daniela
Huhu, interessanter Beitrag, wieder was gelernt. Ich finde die Tracht echt genial und sehr auffällig. Gerade da Weihnachten eher mit rot geschmückt wird :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße Kati
Hallo Kati,
Löschenvielen Dank! Ich liebe diese Tracht auch, das Gelb finde ich persönlich viel schöner!
Liebe Daniela,
AntwortenLöschenDein Beitrag hat mich sehr berührt. Ich glaube, ich hatte Dir schon mal erzählt, dass meine Oma auch vertrieben wurde. Und Verwandte, die ebenfalls vertrieben wurden, haben in Ettlingen gewohnt. Die Welt ist klein.
Ich habe allerdings auch noch nie was von dem sudendeutschen Nikolaus gehört. Ich weiß leider nicht mehr, ob meine Oma immer zu den Treffen gegangen ist. Vielleicht als sie noch jünger war, den erzählt hat sie von den Treffen schon.
Hast Du Buchempfehlungen zu dem Thema? Ich muss mich echt mal näher mit dem Thema beschäftigen. Lange Zeit war mir das alles zu brisant. Meine Oma hat ja sehr viel vom Krieg erzählt und ich mochte lange Zeit gar nichts mehr davon wissen. Ich denke, weil es einfach zu schwer zu ertragen war, was meine Oma erleitten hat. (Sie war auch in russischer Gefangenschaft...)
Aber inwzschen kann ich mich ja wieder gut mit dem Thema auseinander setzen. Das Buch von monerl werde ich mir auch gleich mal notieren.
Danke für diesen Einblick. ♥
Und dieses Gewinnspiel ist eine wunderbare Idee. Es ist ein grausames Verbrechen an allen Mädchen und Frauen.Bis zum Sommer war mir gar nicht klar, dass es immer noch so verbreitet ist. Ich hatte ein Buch über Ätiopien gelesen und da schreibt der Autor auch davon. :(
Liebste Grüße
Lilly
Hallo Lilly,
LöschenBuchempfehlungen im Form von Romanen, Erzählungen hab ich leider gar nicht. Ich hab einige Sachbücher und Bildbände zum Sudetenland, die sind allerdings noch bei meinen Eltern, müsst ich raussuchen.
Ich hab immer als mal wieder gefragt und meine Großeltern hin und wieder erzählt, wenn wir etwas wissen wollten. Die ganz große Erzählung mit allen Details über den Krieg, das ist auch wirklich heftig und kaum vorstellbar für uns, die wir in Frieden geboren worden sind.
Liebe Grüße zurück - Daniela
Hallo Daniela,
AntwortenLöschenein wirklich toller Beitrag, in dem ich was neues gelernt habe. Von dem sudetendeutschen Nikolaus habe ich tatsächlich noch nichts gehört, aber nun weiß ich bescheid. Klasse auch, dass man die Kultur aufrecht erhalten hat.
Meine Oma wurde auch vertrieben (aus dem heutigen Polen), aber so viel weiß ich nicht, wird nicht viel darüber geredet. Ich denke, es war keine leichte Zeit.
Das Gewinnspiel finde ich wunderbar. Es ist schlimm, dass es FGM immer noch gibt und der Ansatz von TARGET erscheint mir wirklich gut.
LG Tarika
Hallo Tarika,
LöschenEs muss keine leichte Zeit gewesen sein ...
Liebe Grüße an dich,
Daniela